Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Berlin
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Digital Life

So viele fürchten sich in Österreich vor 5G

Der bevorstehende großflächige Start von 5G sorgt seit Monaten für Verunsicherung bis hin zu kruden Verschwörungstheorien und Sabotage-Aktionen von Mobilfunkmasten. Wie groß die Angst vor 5G tatsächlich ist, hat die Vergleichsplattform durchblicker.at in einer aktuellen Studie erheben lassen. Die Ergebnisse der 1200 Befragten sind dabei recht eindeutig. Jeder Dritte in Österreich fürchtet sich vor 5G, wobei Salzburger und Frauen im Schnitt skeptischer als Wiener und Männer sind.

Weniger ängstlich als Deutsche

Dass 35 Prozent der Ende August Befragten zumindest "ein wenig" (25,5 Prozent) bis deutlich "Angst" (9,5 Prozent) haben, ist angesichts gut organisierter Gruppen in den sozialen Medien, welche die Gefahr in unzähligen Postings trommeln, wenig überraschend. Im Vergleich zu den deutschen Nachbarn ist die Stimmung in Österreich diesbezüglich noch moderat. Eine vergleichbare Studie des Branchenverbands Bitkom im April hatte gar erhoben, dass jeder zweite sich vor neuen Funkmasten fürchte und dagegen protestieren wolle.

Im Detail zeigt sich allerdings, dass das Thema auch in Österreich emotionale Sprengkraft besitzt. So gibt jeder Vierte an, eine Bürgerinitiative gründen zu wollen, sollte in der unmittelbaren Nachbarschaft ein neuer 5G-Mast errichtet werden. Die Ergebnisse sind zudem regional recht unterschiedlich ausgefallen. So haben im Bundesland Salzburg mit 45 Prozent deutlich mehr Menschen Angst vor 5G als in Wien mit 25 Prozent. Frauen sind mit 40 Prozent der Befragten zudem deutlich besorgter als Männer (29 Prozent).

Nicht begründbare Angst

Ein weiteres interessantes Detail der durchblicker-Studie lässt erahnen, dass viele Ängste weniger faktenbasiertem Wissen denn einem diffusen Gefühl entspringen. Zwei Drittel der Skeptiker können nämlich keine genaue Angabe machen, warum sie sich sorgen. Jeder Fünfte fürchtet sich vor Funkmasten als Quelle elektromagnetischer Strahlung. Der Rest der Befragten hat Angst vor Krebs oder Hirntumoren als Folge vom Handytelefonieren. Auch Überwachung und Spionage wurden als potenzielle Gründe für die Ablehnung genannt.

Die genannten Zahlen spiegeln sich auch bei der Frage wider, ob man gegenüber der Errichtung von 5G-Masten negativ oder positiv eingestellt ist. Mit 39 Prozent ist die Ablehnung dabei geringfügig höher als bei der Frage nach der Angst vor 5G-Technologie. Masten und Handys als Strahlungsquelle und Gefahr für die Gesundheit fürchten die Befragten laut Umfrage aber generell mehr als das Röntgen beim Arzt, die Sicherheitsschleuse am Flughafen oder die Mikrowelle zuhause.

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