Symbolbild: Langzeitbelichtung zeigt Starlink-Satelliten nach dem Start auf den Weg in ihren Orbit

Symbolbild: Langzeitbelichtung zeigt Starlink-Satelliten nach dem Start auf den Weg in ihren Orbit

© APA/AFP/MARIANA SUAREZ

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SpaceX lässt 100 Starlink-Satelliten abstürzen

SpaceX hat bekannt gegeben, 100 seiner Starlink-Satelliten aus dem All zu entfernen. Dies soll mittels eines kontrollierten De-Orbits erfolgen. Dabei werden in den nächsten Wochen und Monaten die Satelliten absichtlich abgesenkt, damit sie in der Erdatmosphäre verglühen.

Bei den betroffenen Satelliten handelt es sich um „frühe Generation 1 Starlink-Satelliten“, sagt SpaceX. Sie sind derzeit alle noch funktionsfähig und würden effizient arbeiten. Allerdings soll das SpaceX-Team ein gemeinsames Problem in dieser Charge der Satelliten gefunden haben.

Was genau das Problem ist, wird nicht genannt. Es könne aber dazu führen, dass „die Chance auf einen Ausfall in Zukunft steigt“. In diesem Fall heißt das: Der Satellit wäre nicht mehr von der Erde aus steuerbar und kann dementsprechend am Ende seiner Lebenszeit nicht mehr kontrolliert abstürzen. Dadurch werden die Satelliten zum gefährlichen Weltraumschrott, die noch jahrelang die Erde umkreisen. Im Falle der Starlink-Satelliten, die in weniger als 600 km Höhe platziert sind, wären das bis zu 5 Jahre.

Der gefürchtete Kaskaden-Effekt

Sollten sie mit anderen Satelliten, aktiv oder inaktiv, zusammenstoßen, könnte ein mehrere Kilometer großes Trümmerfeld entstehen. Das wiederum gefährdet weitere Satelliten und Raumschiffe auf ihren Umlaufbahnen. Werden die dadurch ebenfalls zerstört, wächst das Trümmerfeld immer weiter an, bis schließlich ein Großteil der Erdtrabanten vernichtet ist. Dieses Szenario ist als Kaskaden-Effekt und Kessler-Syndrom bekannt.

Damit das nicht passiert, wird der kontrollierte Absturz für die betroffenen Gen-1-Satelliten eingeleitet. Nach dem Befehl für das Manöver, werden die Satelliten etwa 6 Monate brauchen, bis sie die Erdatmosphäre erreichen und zerstört werden. Zwar könne man sie auch schneller abstürzen lassen – bei der langsamen Methode bleiben sie aber voll kontrollierbar und es gibt weniger Risiko, dass beim Absturzmanöver anderen Satelliten zu nahegekommen wird.

SpaceX will über 40.000 Satelliten betreiben

SpaceX hat derzeit fast 6.000 Starlink-Satelliten im Weltall. Seit den ersten Starts haben 406 Satelliten den Befehl zum De-Orbit erhalten. Die meisten davon haben das Manöver bereits abgeschlossen, sind also in der Erdatmosphäre verglüht. 17 Stück führen das De-Orbit-Manöver derzeit „passiv“ aus. Das heißt, sie sind nicht mehr steuerbar, wurden aber zuvor auf einen Kurs gebracht, der sie berechenbar abstürzen lässt. Laut SpaceX würden diese 17 Satelliten „gut überwacht“ werden.

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SpaceX betont, dass die 100 Satelliten, die bald abstürzen werden, keinen Effekt auf die Leistung des Starlink-Internets für User*innen haben werden. Außerdem habe man die Fähigkeit, jeden Monat mehr als 200 neue Satelliten ins All zu schicken. Der Plan von SpaceX sieht vor, 42.000 aktive Satelliten im Weltraum zu platzieren.

Mit Stand Dezember 2023 hat Starlink über 2,3 Millionen aktive Nutzer*innen. Die zur Verwendung benötigte Antenne kostet 450 Euro. Das Monatsabo für den Internet-Service gibt es ab 50 Euro.

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