US President Trump departs for Texas
© EPA / Samuel Corum / POOL

Digital Life

Tausende kommunizieren mit totem Trump-Account

Donald Trump ist - zumindest auf Twitter - vorerst Geschichte. Viele dürften das aber noch nicht verstanden haben oder wollen es nicht akzeptieren. Nur so ist es zu erklären, warum immer noch Tausende Tweets täglich an seinen Twitter-Account gerichtet sind bzw. diesen in ihren Tweets erwähnen.

Einer Analyse des Webforschers Henk van Ess zufolge sank die Zahl zwar zunächst von knapp 5000 Erwähnungen am 7. Jänner auf nur mehr 1000 am Wochenende, stieg nun aber wieder sprunghaft an.

Warum der Account seit Dienstag in so großer und wieder steigender Anzahl erwähnt wird, ist unklar. Bei einigen Postings dürfte es sich zwar um Bots handeln. Die überwiegende Mehrheit der Tweets scheint allerdings aktiv mit dem Account zu interagieren, wie die Twitter-Suche aufzeigt. In den Kommentaren zeigt sich einmal mehr, wie gespalten die Welt hinsichtlich Trump ist.

Durchhalteparolen und Kritik

So findet sich neben aufmunternden Worten, der abgewählte Präsident möge durchhalten, naturgemäß viel Kritik und Beschimpfungen. Zwischen den Meldungen, die direkt an Trump gerichtet sind, gibt es auch Kritik an Twitter und anderen Techkonzernen wie Facebook, die nach dem von Trump mit angezettelten Sturm aufs Kapitol die Reißleine zogen und seine Accounts stilllegten.

Wer glaubt, dass der US-Präsident in den noch verbleibenden Tagen schweigen wird, hat sich geirrt. Am Dienstag richtete er über die Presse aus, dass die Techfirmen einen "fürchterlichen Fehler" gemacht hätten, der eine Gegenmaßnahme nach sich ziehen werde. Was Trump damit meinte, blieb unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass er Pressevertreter im Laufe des Dienstags diesbezüglich unterrichten wird.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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