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Digital Life

Tesla erklärt, warum der Autokauf mit Bitcoin keine gute Idee ist

Am Mittwoch preschte Elon Musk vor. "Du kannst einen Tesla nun auch mit Bitcoin kaufen", schrieb er auf Twitter. Wer glaubt, dass Bitcoin damit den Durchbruch als Zahlungsmittel geschafft hat, wird von Tesla selbst eines Besseren belehrt. Denn das vom Autokonzern veröffentlichte Dokument zu Bitcoin-Zahlungen liest sich wie eine seitenlange Warnung, tatsächlich einen Elektrowagen mit der digitalen Währung zu kaufen.

Vielzahl an Warnungen

Abgesehen von Hinweisen, dass man unbedingt sicherstellen müsse, die richtige Bitcoin-Adresse und den richtigen Betrag zu verwenden, gibt es diverse Warnungen hinsichtlich der Kursschwankungen. So müssen sich Käufer laut Tesla im Klaren sein, dass ein angezeigter Bitcoin-Preis nur für ein zeitlich begrenztes Kauffenster gültig ist und ständig aktualisiert wird. Geht irgendetwas im Bestellvorgang schief, muss man damit rechnen, einen völlig anderen Preis für den gewünschten Tesla zu bezahlen.

Sehr seltsam liest sich aber auch die Warnung: "Wenn weniger als der erforderliche Bitcoin-Preis bezahlt wurde, behalten wir die Summe ein und berücksichtigen sie für den noch ausständigen Betrag, der beglichen werden muss. Falls Sie mehr überweisen als den Bitcoin-Preis, sind Sie nicht zu einer Erstattung der überschüssigen Kosten berechtigt", schreibt Tesla in dem drei Seiten langen Dokument.

Kaufpreiserstattung als Problem

Wirklich problematisch und riskant wird das Ganze allerdings, wenn ein Käufer von seinem Vertrag zurücktritt oder aus anderen Gründen das Auto an Tesla zurückgibt. Bei der Erstattung des Kaufpreises behält sich Tesla nämlich das Recht vor, diesen entweder in Bitcoin oder US-Dollar durchzuführen. Wer also in Bitcoin bezahlt, kann nicht damit rechnen, diese Bitcoin wieder zurückzubekommen.

Stürzt der Bitcoin-Preis zwischen Bestellung und Rückerstattung ab, kann es passieren, dass Käufer einen viel geringeren Dollar-Wert zurückerstattet bekommen, als die Bitcoin-Zahlung zum Zeitpunkt des Kaufes wert war. Tesla hält explizit fest, dass der Käufer das gesamte Risiko an der Kursvolatilität trägt und sich Tesla aussuchen kann, ob die Erstattung in Dollar oder Bitcoin stattfindet.

Bitcoin als Währung wenig geeignet

So positiv die Ankündigung Elon Musks in der Kryptowelt aufgenommen wurde, äußerten sich viele auch kritisch hinsichtlich der damit geweckten Erwartungen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich Bitcoin eher als digitale Wertanlage, denn als praktisches Zahlungsmittel etabliert. Einen Tesla in Bitcoin zu kaufen erscheint folglich vor allem für langfristige Bitcoin-Besitzer interessant, die günstig eingekauft und so ihre Gewinne realisieren wollen. Für Neueinsteiger in die Kryptowelt erscheint die Zahlung mit Bitcoin wenig sinnvoll.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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