The Rubber Room: Der am besten versteckte Raum der NASA

The Rubber Room: Der am besten versteckte Raum der NASA 

© NASA / Kennedy Space Center

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The Rubber Room: Der am besten geschützte Raum der NASA

Die Saturn V der NASA ist die bislang leistungsstärkste Rakete, die Menschen ins All befördert hat. Sollte beim Start dieses riesigen Monsters etwas schief gehen, könnte es zu einer gewaltigen Explosion kommen. 

Das stellte die US-Raumfahrtagentur vor einigen sicherheitstechnischen Herausforderung: Wie kann man etwa Arbeiter*innen oder Crew schnellstmöglich evakuieren, für den Fall das eine Explosion droht. 

Was tun im Notfall?

Einfach davonzurennen oder mit einem Fahrzeug zu fliehen, hielt die NASA für unmöglich. Schließlich rechnete man mit Feuerball, der einen Durchmesser von mindestens 430 Meter hat und Temperaturen von bis zu 1.370 Grad Celsius erreicht. 

Also entschied man sich zum Bau eines Bunkers unterhalb des Startpads: Der so genannten Rubber Room. Dieser abgeschiedene Raum war so gestaltet, dass er einer Explosion standhalten konnte, die einer Atombombe ähnelt. 

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The Rubber Room

Der Schutzraum

Der Bunkerkomplex befand sich 12 Meter unter dem Kennedy Space Center Launch Complex 39 - jeweils ein Bunker unterhalb der beiden Abschussrampen. Mithilfe einer 68 Meter langen Rutsche konnten Arbeiter*innen den Raum in wenigen Sekunden erreichen. 

Der eigentliche Schutzraum konnte durch eine dicke Tür erreicht werden. Dieser Raum war kreisförmig, der Boden bestand aus schwimmendem Beton und stand auf Stoßdämpfern. Unterhalb der Kuppel war Sitze, auf denen sich die Arbeiter*innen festschnallen konnten. 

Die Schutzschicht des Rubber Room sollte rund 3.400 kPa standhalten - für Menschen sind bereits rund 270 kPa tödlich. Außerdem wurde der Raum für eine Beschleunigung von 75G ausgelegt. Es gab Platz für bis zu 20 Personen und eine Sauerstoffversorgung von bis 24 Stunden. 

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Mittlerweile unter Denkmalschutz

Der Ausgang führte über einen 360 Meter langen Tunnel. Für den Fall, dass dieser Weg durch die Explosion blockiert wird, gab es auch einen Notausstieg in der Spitze der Kuppel. Glücklicherweise musste dort nie jemand ernsthaft Schutz suchen. 

Nach dem Ende des Apollo-Programms gerieten die beiden Bunkersysteme in Vergessenheit. Die Flora und Fauna des subtropischen Floridas machten sich über die Räume her. Als SpaceX den Launch-Komplex im Jahr 2014 anmietete, wurde das Unternehmen dazu verpflichtet, die Schutzräume als historische Artefakte zu erhalten. 

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