TOS-3 "Drache": Russland zeigt neuen thermobarischen Raketenwerfer
Russlands neueste Ausführung thermobarischer Raketenwerfer ist offenbar bereit für den Einsatz. Der TOS-3 “Drache” wurde während einer Veranstaltung der Streitkräfte in der südwestlichen Region Saratow in Russland gezeigt.
Im Vergleich zum TOS-2 dürften vor allem Panzerung und Reichweite der Raketen verbessert worden sein, wie es in einem Bericht von The Warzone heißt. Diese Weiterentwicklungen dürften direkt von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine inspiriert worden sein. Aus diesem Grund dürfte es auch nicht mehr lange dauern, bis der “Drache” auf dem Schlachtfeld Einzug halten wird.
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Ein Video der russischen Nachrichtenagentur TASS zeigt TOS-3 zudem bei einer Zeremonie, bei der Soldat*innen Auszeichnungen für ihren Einsatz im Ukrainekrieg erhielten.
Die TOS-Raketenwerfer werden von Russland üblicherweise nicht der Artillerie zugewiesen, wie man es vermuten würde, sondern den ABC-Schutztruppen. Diese Einheiten sind im Krieg eigentlich dafür zuständig, Bodentruppen vor radioaktiven, chemischen und biologischen Gefahren zu schützen. Im Ukrainekrieg sind sie aber auch durch die Generierung von Nebelwänden aufgefallen, um Drohnen die Zielfindung zu erschweren.
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"Schwere Flammenwerfer"
In der russischen Namensgebung sind die TOS als “schwere Flammenwerfer” geführt, obwohl sie mit dem traditionellen Funktionsprinzip eines Flammenwerfers eigentlich nichts zu tun haben. Bei thermobarischen Bomben bzw. Raketen (auch Aerosolbomben oder Druckluftbomben genannt) wird ein feiner Sprühnebel (Aerosol) einer brennbaren Substanz gezündet.
Es entsteht ein Feuerball mit enormer Hitze und hoher Druckwirkung. Durch die Explosion wird allerdings auch der Sauerstoff aus der unmittelbaren Umgebung aufgebraucht, wodurch eine sogenannte Vakuumwirkung einsetzt. Dieser Unterdruck kann die Lunge derart schädigen, dass man daran ersticken kann.
Die TOS-Waffen sind dafür entwickelt, feindliche Truppen in offenen und geschlossenen Feuerstellungen sowie leicht gepanzerte Fahrzeuge und Unterstützungsfahrzeuge anzugreifen. TOS-3 ist wie TOS-1 auf einem panzerähnlichen Fahrzeug aufgesetzt. TOS-2 hingegen war auf einem eher traditionellen LKW angebracht.
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Während die Besatzung in TOS-1 also relativ gut geschützt ist, ist sie beim TOS-2 anfälliger für Beschuss. Dafür ist die Reichweite mit bis zu 15 Kilometer deutlich höher als bei der ersten Generation mit 6 Kilometern. Daraus könnte man schließen, dass TOS-3 nun die jeweiligen Vorteile seiner Vorgänger kombinieren soll.
Weniger Raketen, mehr Reichweite?
Während die TOS-1A und TOS-2 24 bzw. 18 schussbereite Raketen mitführen, verfügt der TOS-3-Raketenwerfer über 3 Reihen mit jeweils 5 Raketen, also insgesamt 15. Die geringere Zahl deutet darauf hin, dass die Raketen über mehr Treibstoff verfügen, was wiederum ein Anzeichen für eine höhere Reichweite ist. Wie weit TOS-3 schießen kann, ist allerdings nicht bekannt. The War Zone spekuliert, dass es mehr als die 15 Kilometer der TOS-2 sein dürften.
Insgesamt dürfte es sich bei TOS-3 jedenfalls um ein in Eile konzipiertes Fahrzeug handeln, um akute Anforderungen am Schlachtfeld zu erfüllen. Dafür spricht auch der Käfig, der den Raketenwerfer vor Drohnenangriffe schützen soll. TOS-3 wird werksmäßig damit ausgeliefert, während TOS-1A damit nachgerüstet werden müssen.
Das Auftauchen unterstreicht jedenfalls die Bedeutung, die die “schweren Flammenwerfer”, für Russland im Krieg gegen die Ukraine haben.
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