
Der Infinity Train von Fortescue.
"Unendlichkeitszug" muss nie getankt oder geladen werden
Das australische Bergbauunternehmen Fortescue hat seinen "Unendlichkeitszug" auf Schiene gebracht. Der Zug soll nun eine mehrmonatige Testphase absolvieren, in der seine Leistung bewertet wird. Ziel ist es, ihn auf der 1.100 Kilometer langen Strecke zwischen der Pilbara-Region in Western Australia und der Stadt Perth einzusetzen.
Regeneratives Bremsen reicht
Das Konzept für den Unendlichkeitszug (Infinity Train) wurde bereits 2022 vorgestellt. Der Zug soll dabei seine gesamte Energie durch regeneratives Bremsen erhalten. Die Batterie wird also aufgeladen, wenn der vollbeladene Zug bergab fährt und dabei bremst. Dabei soll genug Energie gewonnen werden, sodass der entladene Zug wieder die gleiche Strecke zurück schafft.
➤ Mehr lesen: Dieser Elektro-Zug soll sich beim Fahren selbst aufladen
Somit ist kein externes Laden mehr nötig und auch keine Ladeinfrastruktur. Außerdem will das Bergbauunternehmen dadurch 82 Millionen Liter Diesel sparen, die momentan von ihrer Zugflotte gebraucht werden, um Eisenerz zu transportieren.
Geografie muss passen
"Die Technologie kann weltweit vermarktet werden, um die schwer reduzierbaren Emissionen in der Schwerindustrie zu reduzieren", schreibt das Unternehmen auf seiner Webseite. Dabei müssen natürlich auch die geografischen Gegebenheiten stimmen. Sollte der Zielort nicht auf einer geringeren Meereshöhe als der Ausgangsort liegen, funktioniert dieses System nicht.
Dass man durch regeneratives Bremsen mehr Energie produzieren kann, als man für die Fahrt an den Ausgangspunkt braucht, ist allerdings kein Wunschdenken. Forscher des Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) schlugen etwa 2022 vor, mit Wasser befüllte E-Lkw Bergstraßen hinunterfahren zu lassen, damit sie ihre Batterien aufladen. Das Wasser wird im Tal abgelassen und die produzierte Energie in das Stromnetz eingespeist. Die Batterie wird jedoch nicht völlig entladen, damit der Lkw wieder auf den Berg fahren kann, um dort erneut mit Wasser aufgetankt zu werden. Optimalerweise wären diese E-Lkw autonom unterwegs, so die Wissenschaftler.
Kommentare