Ein Marine-Soldat testet die Steuerung duch den Xbox 360-Controller.
Ein Marine-Soldat testet die Steuerung duch den Xbox 360-Controller.
© Lockheed Martin

Steuerung

US-Marine nutzt Xbox-Controller zur U-Boot-Navigation

Die Zeiten, in denen U-Boote sich nur mithilfe von Röhrenperiskopen und einem piependen Radar orientiert haben, sind vorbei. Die Kontrollräume heute sind gefüllt mit Hochleistungsrechnern, Flat-Screen-Bildschirmen und demnächst auch mit handelsüblichen Xbox 360-Controllern.

Vorteile überwiegen

Wie Military.com berichtet, werden in Zukunft die beiden Periskope des fortschrittlichsten U-Boot-Typs der US-Navy mit dem beliebten Gamepad gesteuert werden. Die verbauten Orientierungsmasten mit 360 Grad-Sichtfeld und hochauflösenden Kameras mussten zuvor mit einem helikopterähnlichen Joystick bedient werden.

Die Einschulung zu diesem dauerte mehrere Stunden und die Bedienung war nach Angaben der Marine-Soldaten schwierig. Im Vergleich dazu punktet der Xbox-Controller durch seine intuitive, vielen Matrosen bereits bekannte Steuerung und dem günstigen Preis.

Kommerzielle Elektronik und Militärtechnik

Der Hersteller Lockheed Martin und die US-Navy arbeiten seit längerem daran, kommerzielle Technologien in die gefechtsfähigen U-Boote zu integrieren. Die Vorteile bestehen in der meist bereits bekannten Steuerung sowie Anwendung und dem vergleichsweise niedrigen Preis. So kostet der originale Joystick der U-Boote 38.000 US-Dollar, während ein Xbox 360-Controller auf zirka 30 US-Dollar kommt.

Der Controller soll jedoch erst den Anfang dieser Entwicklung darstellen. In Zukunft sollen weitere Technologien, mit denen die Matrosen im zivilen Leben täglich Kontakt haben, verwendet werden. Strenggeheime Militärtechnik und handelsübliche Elektroartikel sollen eine funktionierende Zweckgemeinschaft bilden.

Nach der zweijährigen Testphase im gesicherten Forschungslabor der Navy in Manassas werden die Gaming-Controller nach und nach im Zuge eines Modernisierungs-Prozesses in allen U-Booten des Typs Virginia verbaut. Den Anfang macht hierbei die USS John Warner.

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Sebastian Holler

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