Navy organisierte sich illegales WLAN auf Kriegssschiffen

Navy organisierte sich illegales WLAN auf Kriegssschiffen

© US Navy

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"Verschwörung": Navy installierte sich illegales WLAN auf Kriegssschiff

Wenn die Schiffe der US Navy den Hafen verlassen, beginnen die Entbehrungen, mit denen die Besatzung konfrontiert ist. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei der Umstand, dass man möglicherweise längere Zeit ohne Internet auskommen muss. 

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Illegales WiFi an Bord

Die Führungsriege der USS Manchester wollte auf hoher See nicht länger darauf verzichten, Sportresultate zu checken, mit Freunden und der Familie zu chatten oder Filme zu streamen. Ihnen ist es gelungen, eine nicht autorisierte Starlink-Antenne auf dem Schiff zu installieren, um genau diesen Online-Aktivitäten nachgehen zu können. 

Das illegale WLAN-Netzwerk wurde als "STINKY" bezeichnet. Nur ausgewählte Besatzungsmitglieder in höheren Positionen erhielten Zugang zu dem WiFi. Vor allen anderen Personen an Bord, wurde versucht, das Netzwerk geheim zu halten.

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Die illegale Starlink-Antenne auf der Außenseite des Schiffs

Keine triviale Aufgabe

Als unter der Besatzung mehrere Gerüchte über ein solches WLAN laut wurden, wurde die Existenz des Netzwerkes abgestritten. Irgendwann wurde die Bezeichnung geändert, sodass man meinen konnte, es handle sich um das Netzwerk für einen kabellosen Drucker - obwohl es einen solchen an Bord gar nicht gegeben hat. 

Eine Starlink-Antenne an Bord eines US-Kriegsschiffes zu schaffen und sie dort auf der Außenseite zu installieren, ist keine triviale Aufgabe, wie man sich vorstellen kann. Es waren mehrere Personen in den Plan eingeweiht und an der Beschaffung des illegalen WLANs beteiligt. Die US Navy spricht in einem Untersuchungsbericht daher auch von einer "kriminellen Verschwörung".

Mehrmals wurde das Starlink-WLAN an Vorgesetzte gemeldet und mehrmals wurde an Bord der USS Manchester danach gesucht. Jedes Mal ist es gelungen, die Existenz des Netzwerkes zu verschleiern – ein Umstand, der in der Untersuchung ebenso Fragen aufwirft, wie der Umstand, wie das WiFi solange unentdeckt bleiben konnte. 

Die USS Gabrielle Giffords, ein Schwesterschiff der USS Manchester

"Eine kriminelle Verschwörung"

Eine solche Vorgehensweise ist natürlich höchst problematisch und kann das Navy-Schiff, seine Besatzung sowie vertrauliche Militärinformationen in Gefahr bringen. Der leitenden Figur in dieser Verschwörung - Command Senior Chief Grisel Marrero - war das laut einem Untersuchungsbericht auch völlig klar. 

Sie habe dieses Risiko in Kauf genommen, um online sein zu können. Mittlerweile wurde ihr der Rang aberkannt und drastisch zurückgestuft. Die interne Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Es ist also möglich, dass noch weitere Strafen folgen. 

Aufgeflogen ist das Ganze erst dann, als eine autorisierte Starshield-Antenne - die militärische Version des Starlink-Internets - auf der USS Manchester offiziell installiert wurde. Dabei wurde die illegale Starlink-Antenne entdeckt und an höherrangige Mitglieder der US Navy gemeldet.

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