Angeblich verursachen E-Autos im Vergleich zu Verbrennern horrende Wartungskosten.

Angeblich verursachen E-Autos im Vergleich zu Verbrennern horrende Wartungskosten.

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Reparaturkosten: So schlagen sich E-Autos gegen Verbrenner

Deutsche Autofahrer sind mehrheitlich der Überzeugung, dass Elektrofahrzeuge teurer kommen als Verbrenner, wenn es um Fahrzeugreparaturen geht. Das ergab eine Befragung unter 1.000 Autobesitzern, die das Prüfungsunternehmen DEKRA im Juni 2024 gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt hat.

56 Prozent der Befragten glauben, dass die Reparatur eines E-Autos wesentlich teurer ist. 30 Prozent meinten, dass die Kosten bei beiden Fahrzeugtypen etwa gleich seien und nur 14 Prozent gaben an, dass die Reparaturkosten eines E-Autos geringer seien als jene von einem Verbrenner.

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Moderne Elektronik macht reparaturanfällig

DEKRA wollte aber nicht nur wissen, was die Autobesitzer glauben, sondern auch, wie die Situation wirklich aussieht. Dazu schauten sie sich insgesamt 200.000 Schadensgutachten an. Diese Analyse zeigte, dass die Kosten für Reparaturen bei Elektroautos durchschnittlich tatsächlich etwas höher liegen als bei Verbrennern. Allerdings komme es hier wie so oft auf die Details an. Denn bei E-Fahrzeugen handelt es sich um eine jüngere Autogeneration mit mehr verbauter Elektronik, die für moderne Dinge wie das Fahrassistenzsystem und zahlreiche verbaute Sensoren generell schon anfälliger für Reparaturen seien. Das gelte aber auch für Verbrenner dieser Generation.

Aus diesem Grund hat DEKRA nur Autos berücksichtigt, die maximal 3 Jahre alt sind. „Im Ergebnis liegen die durchschnittlichen Reparaturkosten bei Elektrofahrzeugen um gut 10 Prozent über denen bei Verbrennern“, so Grüninger. „Es geht also keineswegs um Unterschiede von 30 oder 40 Prozent, die auch immer wieder durch die Kfz-Branche geistern“, sagte Bernd Gründinger, Mitglied der DEKRA-Geschäftsführung, in einer Presseaussendung.

Höhere Stundensätze für E-Autos

Gründe für die Differenz bei den Reparaturkosten gibt es laut DEKRA mehrere. So würden Werkstätten oft höhere Stundensätze für E-Fahrzeuge abrechnen, weil die Mechaniker zusätzliche Ausbildungen brauchen. In bestimmten Fällen bedürfe es bei E-Fahrzeugen auch zusätzliche Arbeiten, wie das spannungsfrei Schalten des Autos. Bei vergleichbaren Schäden ergeben sich so etwas höhere Reparaturkosten. „Wenn ein Stoßfänger zu tauschen ist, spielt die Antriebsart nicht die entscheidende Rolle. Wenn aber am Elektrofahrzeug zum Beispiel die Antriebsbatterie beschädigt ist, hat das natürlich gravierende Auswirkungen auf den Reparaturaufwand“, erklärt Grüninger.

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