Vorsicht vor Betrug mit gefälschten Job-Inseraten
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
„Produkttester gesucht – Freie Mitarbeit im Home Office“ lautete kürzlich ein Jobinserat, das auf mehreren Karriere-Portalen im Internet zu finden war. Gesucht waren Personen, die über die Kriterien „zuverlässig“ und „gute Ausdrucksweise“ verfügen. Sowie über „ein Bank- oder PayPal-Konto“.
Ein futurezone-Leser (Name der Redaktion bekannt) kommunizierte kürzlich mit einer dieser Firmen. Er interessierte sich als Schüler für die Tätigkeit, um sein Taschengeld in den Ferien aufzubessern. Wenig später hörte er von dem Unternehmen: „Es würde uns sehr freuen, Sie im Team begrüßen zu dürfen.“ Doch bevor er den Job antreten könne, müsse er seine Adresse, Bankverbindung, Telefonnummer und Ausweiskopie angeben. Hier wurde er stutzig und entlarvte das Job-Inserat als
Betrug.
Phishing
Er hatte rechtzeitig seinen „gesunden Menschenverstand“ eingeschaltet. Dieser ist gerade bei Tätigkeiten im Internet immer wieder gefordert. „Phishing“, also der Versuch, über gefälschte Mails an persönliche Daten zu gelangen, gibt es seit Längerem. Phishing-Mails werden gerne von vermeintlichen Telekom-Betreibern, Technologieunternehmen oder Banken verschickt. Doch auch im Job-Bereich ist diese Methode am Vormarsch.
Laut einem Betreiber eines großen Job-Portals kommt es immer wieder vor, dass Betrüger Inserate erfolgreich auf Job-Portalen platzieren. Diese werden meist nach Hinweisen von Bewerbern binnen kürzester Zeit wieder offline genommen und ihr Anteil sei derzeit „verschwindend gering“, so die Auskunft der Portal-Managerin.
Der futurezone-Leser wurde stutzig, als das Unternehmen seine Daten von ihm angefordert hatte – zu Recht. Mit dieser Fülle an Informationen könnten Betrüger etwa ein eigenes Online-Konto im Namen des Betroffenen eröffnen, um dieses für ihre kriminellen Zwecke zu missbrauchen. Damit würden in Folge weitere Betrügereien durchgeführt.
Maßnahmen
Bewerber sollten die Unternehmen zuerst im Internet suchen und überprüfen, ob sie tatsächlich existieren. Doch das hilft nicht immer. Im konkreten Fall haben sich die Betrüger einen Namen ausgesucht, der bei österreichischen Unternehmen recht häufig vorkommt. Indizien, dass es sich um ein gefälschtes Angebot handeln könnte, gab es aber.
Die vermeintliche Firma setzte auf eine kostenlose Mail-Adresse, die nicht mit dem Namen der Firma übereinstimmte. Es war keine Telefonnummer angegeben, der einzige Weg zur Kontaktaufnahme war per E-Mail. Und: Obwohl das Unternehmen großen Wert auf gute Deutschkenntnisse legte, baute es selbst in ihren Antworten ausreichend viele Rechtschreib- und Grammatikfehler ein und verwechselte das Geschlecht des Bewerbers. Die futurezone konfrontierte die vermeintliche Firma mit den Vorwürfen und bekam – wie erwartet – keine Antwort.
Kommentare