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Werberat: "Distracted Boyfriend"-Meme ist sexistisch

Die Werbung des schwedischen Internetserviceproviders Bahnhof auf Basis des bekannten Memes, in dem ein Mann einer fremden Frau nachstarrt und dafür einen entrüsteten Blick seiner Freundin erntet, ist laut Ansicht des schwedischen Werberats sexistisch. Der ISP hatte in einer Recruting-Kampagne den Mann mit der Bezeichnung „Du“ versehen, die fremde Frau mit dem Label „Bahnhof“ und die Freundin mit dem Textfeld „Dein aktueller Arbeitgeber“. Die Werbung wurde im April veröffentlicht und erntete rund 1000 Kommentare, in vielen davon wurde die Werbung als sexistisch bezeichnet.

Der Werberat unterstützt nun die Kritiker. „In der Werbung werden Frauen zu Objekten deklariert“, heißt es in der Begründung des Werberats: Es wird der Eindruck erweckt, Männer könnten ihre Partnerinnen so wie ihren Job wechseln. Die beiden Frauen werden als Arbeitsplätze dargestellt, der Mann hingegen als Individuum. Sowohl Männer als auch Frauen würden auf ihre Stereotypen degradiert.

Das Bild, das ursprünglich das Agenturfoto eines spanischen Fotografen ist, wurde vor allem im Jahr 2017 für zahlreiche Memes unter dem Namen "Distracted Boyfriend" verwendet. Bahnhof verteidigt sich in einem Statement damit, dass man sich selbst als attraktiven Arbeitgeber darstellen wolle und dass Menschen mit einem langweiligeren Arbeitgeber sich vielleicht für das Unternehmen interessieren könnten.

Außerdem hatte das Unternehmen im April ein weiteres Posting veröffentlicht, indem die Köpfe der Protagonisten ausgetauscht wurden - zum Beispiel gegen Katzen oder Figuren aus "Toy Story". "Für uns macht es keinen Unterschied, ob Ihr eine Frau, ein Mann, eine Katze oder Jar Jar Binks seid", heißt es im begleitenden Text. 

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