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Wiener Linien mobilisieren gegen gespreizte Männerbeine

"Sei ein Ehrenmann und halt deine Beine zam!" Mit diesem Slogan wollen die Wiener Linien das Bewusstsein für das sogenannte Manspreading schärfen und für mehr Rücksichtnahme in Straßenbahnen und U-Bahnen werben. Eine grafische Anleitung, die derzeit über soziale Medien verbreitet wird, zeigt, wie man die Sitznachbarin, aber auch den Sitznachbarn nicht mit seinen Beinen und Knien zu nahe kommt.

Kampagne erntet Kritik

Naturgemäß sorgt die Kampagne praktisch ausschließlich unter Männern für Empörung. Einige finden die gut gemeinte Anleitung sexistisch und diskriminierend und verweisen auf die männliche Anantomie, der das Sitzen mit gespreizten Beinen angeblich geschuldet sei. Andere lenken vom Thema ab und kritisieren das Belegen von Sitzen mit Taschen und verteidigen sich damit, dass übergewichtige Menschen doch ein viel größeres Problem seien.

Für Kritik sorgt aber auch die grafische Darstellung, die mit Manspreading nur bedingt etwas zu tun habe. Denn in der Praxis sind es ja meistens die "ausgeklappten" Knie, welche für den Sitznachbarn unangenehm werden können. In der Wiener-Linien-Darstellung würden die gezeigten Männer völlig unrealistisch eher wie im Spagat sitzen bzw. stehen.

Berlin ist solidarisch

Die Wiener Linien ist nicht der erste öffentliche Verkehrsanbieter, der das Thema Manspreading mit einem Augenzwinkern aufgreift. Unter den zustimmenden Kommentaren zur Kampagne findet sich auch ein Posting der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die bereits im März dieses Jahres ein ähnliches Posting veröffentlichte. Die Berliner wählten den direkteren Weg: "Knie zusammen, ihr Dödel!"

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