FILE PHOTO: A Black Friday sale sign is displayed outside a makeup store at Roosevelt Field shopping mall in Garden City
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Digital Life

Zehn Tipps für sicheres Online-Shopping

Black Friday, Cyber Monday, oder die Cyber Week: In dieser Woche können sich Konsumenten schon vor Weihnachten Rabatte bei Online-Händlern sichern. Der Trend aus den USA ist schon vor einigen Jahren nach Europa übergeschwappt, mittlerweile zählt diese Zeit auch hier zur umsatzstärksten des Jahres.

Doch nicht nur Online-Händler sind zu dieser Zeit besonders aktiv, sondern auch Cyberkriminelle. Vergangenes Jahr gab es zwischen Oktober und November etwa 7,6 Millionen Fälle von sogenannten „schädlichen URLs“. Das sind Links, die zu Websites führen, die keine Schnäppchen verkaufen, sondern die Daten der Kunden stehlen wollen. Laut dem Anti-Viren-Software-Hersteller Avira deckt sich der Anstieg zeitlich mit den von Google Trends dokumentierten Suchanfragen zum Black Friday. „Die weltweite Erkennung dieser schädlichen URLs zeigt, dass der Black Friday zu einem internationalen Onlinephänomen geworden ist“, erklärt Alexander Vukcevic, Leiter der Avira Protection Labs.

Betrüger versuchen zudem immer häufiger, bekannte Marken-Websites zu imitieren. Diese sehen dann teilweise fast genauso aus wie das Original und viele Kunden lassen sich dort von besonders niedrigen Preisangeboten in die Falle locken. Gerade bei besonders großen Rabatten lohnt es sich, noch einmal ganz genau hinzuschauen. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten für Kunden, diesen Betrug zu erkennen. Wir haben für euch die besten Tipps und Tricks zusammengetragen, um auch beim Online-Shopping sicher zu sein.

1. Kontrolle der URL
Seht genau hin, wie die URL aussieht. Die im Browser angezeigte Webadresse sollte dem Unternehmensnamen entsprechen. Wenn die Schreibweise anders aussieht oder viele Bindestriche hat, die die URL verstecken, verlasst die Website sofort.

Extra-Tipp: Bei mobilen Websites versuchen Betrüger oft mit vielen Bindestrichen zu arbeiten, um den Teil, der auf den Betrugsversuch hindeutet, so zu verstecken, dass man ihn als Kunde schwer findet. Bei vielen Bindestrichen daher besonders sorgsam sein.

2. Impressum und Kontaktmöglichkeiten
Recherchiert zur Vorsicht, wer hinter einer Händlerseite steckt. Wenn kein Impressum oder eine direkte Kontaktmöglichkeit vorhanden ist, dann ist besondere Vorsicht geboten und es wird euch geraten, dort nichts zu kaufen.

3. Nach Gütesiegel suchen
Haltet auch Ausschau nach bekannten Qualitäts- oder Gütesiegeln, wie etwa das Logo von Trusted Shop oder TÜV. Ausschließlich seriöse Online-Händler erhalten diese, wenn sie bestimmte, geprüfte Qualitätskriterien erfüllen.

4. Kundenrezensionen lesen
Wer sich unsicher ist, ob der Shop seiner Wahl seriös ist, sollte eine Suchanfrage starten und Rezensionen über den Händler lesen. Ist der Shop schon einmal als „Fake-Shop“ erkannt worden, spuckt die Suchmaschine relativ rasch entsprechende Ergebnisse aus. Wer danach noch immer unsicher ist, verzichtet besser auf den Kauf im gewählten Shop.

5. Sichere Bezahlmethode nutzen
Wenn ein Händler nur „Vorauskassa“ als Zahlungsoption anbietet, sollten die Alarmglocken schrillen. Heutzutage sind Zahlungsoptionen wie Kreditkarte und Paypal Standard. Vor allem PayPal bietet euch einen zusätzlichen Käuferschutz.

6. Sichere Verbindung
Zahlen solltet ihr zudem ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung. Während des Zahlungsvorgangs sollte oben im Browser ein Schlosssymbol zu sehen sein und die URL mit HTTPS beginnen. Dies gewährleistet eine sichere Kommunikation mit dem Webserver.

7. Sparsam mit den Daten
Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch nicht. Wer per E-Mail besonders attraktive Angebote erhält, sollte skeptisch sein und keine verdächtigen Anhänge öffnen oder auf Links klicken. Außerdem solltet ihr überprüfen, ob die Absender-Adresse mit dem angegebenen Absender zusammenpasst und der Nachrichteninhalt schlüssig klingt.  

8. Preise vergleichen
Konsumenten sollten bereits im Vorfeld genaue Preisrecherchen zu ihren Wunschartikeln durchführen und den handelsüblichen Verkaufspreis vor der Aktion entsprechend notieren. So können vermeintliche Sonderangebote sorgfältig geprüft werden.

9. Vorsicht bei Websites außerhalb der EU
Bei Websites außerhalb des EU-Auslands besteht vor allem die Gefahr, dass vermeintliche Weihnachtsgeschenke zwar existieren und versendet werden, aber nicht mehr rechtzeitig vor Weihnachten ankommen. Sobald ihr eine Ware aus einem Nicht-EU-Land kauft, seid ihr faktisch ein Importeur (Einführer) und müsst eventuell Zoll, Verbrauchsteuer und Mehrwertsteuer zahlen.  

10. Was tun, wenn man betrogen worden ist?
Wer aufgrund seiner Spontanität mal bei einem Betrüger bestellt, kann nur zur Polizei gehen und Strafanzeige erstatten. Die strafrechtliche Verfolgung über Ländergrenzen hinweg, ist zwar schwierig, aber sollte niemanden von einer Anzeige abhalten. Sollte das Geld erst relativ kurzfristig überwiesen worden sein, kann man versuchen, die Überweisung bei seiner Bank rückgängig zu machen. Bei Paypal kann man den Käuferschutz einschalten. Bei Online-Betrug weiterhelfen kann einem auch der Internet-Ombudsmann. Dieser bietet eine kostenlose Schlichtung und Hilfe bei Problemen im Internet.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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