Gamer hetzen gegen Frau wegen schlechter Animationen
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Eine ehemalige Electronic-Arts-Mitarbeiterin sah sich am Wochenende mit zahlreichen Hasskommentaren auf Twitter konfrontiert. Der Vorwurf: Sie sei für die schlechten Gesichtsanimationen im kürzlich veröffentlichten „Mass Effect Andromeda“ verantwortlich. Daraufhin wurde sie auf Twitter von hunderten Nutzern angefeindet, oftmals mit sexistischen und obszönen Äußerungen.
Aaryn Flynn, Chef des „Mass Effect“-Entwicklers BioWare, dementierte jedoch, dass sie an der Entwicklung beteiligt war. „Wir respektieren die Meinung unserer Spieler und Community und begrüßen Feedback auf unsere Spiele. Der Angriff auf Einzelpersonen, unabhängig davon ob sie am Projekt beteiligt waren, ist jedoch nie akzeptabel“, so Flynn in einer Aussendung.
Die Behauptung wurde von „Ralph Retort“, einem der Gamergate-Community angehörenden Blog, verbreitet. Als Beweis dafür zog er Screenshots von ihrem Twitter-Profil heran, in dem sie angab, „Lead Facial Animator for Mass Effect: Andromeda“ zu sein. Ob der Screenshot echt ist, ist unklar. Aktuell ist in ihrem Twitter-Profil davon nichts mehr zu finden. Er warf ihr zudem vor, diese Position nur durch sexuelle Gefälligkeiten erlangt zu haben.
Erinnerungen an GamerGate
Die Hetzkampagne gegen die ehemalige EA-Mitarbeiterin erinnert an die GamerGate-Kontroverse im Jahr 2014, die mittlerweile sogar verfilmt werden soll. Damals wurden mehrere weibliche Spiele-Entwicklerinnen persönlich attackiert und bedroht. Ausgangspunkt war der falsche Vorwurf eines ehemaligen Partners der Entwicklerin Zoe Quinn, sie habe sich positive Berichterstattung durch sexuelle Kontakte mit Journalisten erschlichen. Daraufhin startete eine groß angelegte Hetzkampagne gegen Frauen in der Videospielbranche, die oftmals mit der Behauptung gerechtfertigt wurde, man wolle die fragwürdige Ethik der Videospiel-Journalisten aufdecken.
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