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So viel verdienen die Macher von Fortnite

Die wenigsten Menschen wissen, wer Tim Sweeney ist. Doch der CEO von Epic, dem Unternehmen hinter dem Battle-Royale-Shooter Fortnite, hat laut einem Bericht von Business Insider mit Bezug auf die aktuellen Daten des Finanzdienstes Bloomberg mittlerweile ein Vermögen von 7,16 Milliarden Dollar. Damit ist er reicher als der Investor George Soros und „Star Wars“-Erfinder George Lucas.

Fairerweise muss darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei nicht um offizielle Daten handelt, sondern um Schätzungen basierend auf vergangenen Investmentrunden. Weder Sweeney selbst, noch Epic Games kommentieren die Medienberichte rund um den wirtschaftlichen Erfolg des Gratis-Shooters, welcher sich hauptsächlich über In-Game-Verkäufe finanziert.

Treffen der Plattformen

Laut einem Bericht von TechCrunch hat Epic Games im vergangenen Jahr aber drei Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) Gewinn gemacht und ist nun laut einem Bericht des Wall Street Journal15 Milliarden Dollar (13,96 Milliarden Euro) wert. Im Herbst hatten Investoren wie KKR, Kleiner Perkins und Lightspeed insgesamt 1,25 Milliarden Dollar in das Unternehmen gesteckt.

Derzeit soll Fortnite 125 Millionen Spieler haben. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Spielen ist, dass es nicht nur auf allen gängigen Betriebssystemen verfügbar ist, sondern auch Cross-Plattform-Spiele ermöglicht: PC-, Konsolen- und Smartphone-Zocker können also gegeneinander antreten.

Die Macher hinter Unreal und Gears of War

Der erste außenstehende Investor von Epic Games war das chinesische Unternehmen Tencent, das unter anderem hinter der erfolgreichen App WeChat steckt. Als Tencent 2012 330 Millionen Dollar in Epic Games investierte, war Fortnite noch kein Thema – dafür war Epic vor allem bekannt für das in den 1990er-Jahren erstmals veröffentliche Spiel Unreal und die daraus entwickelte Unreal-Engine, die auch heute noch in diversen Spielen eigesetzt wird.

Außerdem feierte Epic Erfolge mit der „Gears of War“-Reihe und dem für damalige Verhältnisse grafisch sehr anspruchsvollen Smartphone-Spiel „Infinity Blade“. Alleine mit dem ersten „Gears of War“-Spiel machte Epic 100 Millionen Dollar Umsatz, während die Entwicklungskosten bei nur 12 Millionen Dollar lagen.

Gratis bringt mehr Geld

Doch Sweeney entschied damals, mit dem Geld von Tencent das Geschäftsmodell umzustellen: Weg von Blockbuster-Titeln, hin zu Gratis-Spielen, die sich durch Käufe im Spiel finanzieren: User zahlen zum Beispiel für bessere Waffen, bessere Ausrüstung oder „Emotes“, durch die sie mit ihren Mitspielern kommunizieren können.

Die Rechnung dürfte aufgegangenen sein, wie neben den Daten des Wall Street Journal auch eine Schätzung von Sensor Tower zeigt: Demnach haben alleine iOS-User im November pro Tag 1,23 Millionen Dollar für In-Game-Käufe ausgegeben. Auf Android ist Fortnite 2018 mit einem eigenen Launcher online gegangen, weil Epic die Gebühren in Googles Play Store umgehen wollte: Manche Schätzungen gehen davon aus, dass Google dadurch Einnahmen in Höhe von 50 Millionen Dollar entgehen.

Neben Fortnite verdient Epic auch weiterhin Geld an der Lizenzierung der Unreal Engine und baut außerdem das Geschäftsfeld weiter aus: Unter anderem wurde der „Epic Store“ eröffnet, der ein klarer Angriff auf Valves beliebte Plattform Steam ist. Neben Epics eigenen Spielen sind auch die Spiele anderer Entwickler verfügbar: Epic verspricht ihnen einen Umsatzanteil von 88 Prozent, während sie bei Steam bloß 70 Prozent des Umsatzes bekommen. Gamer sollen mit regelmäßigen Gratisspielen auf die Plattform gelockt werden – genug Geld für Geschenke hat Epic ja inzwischen.

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Stefan Mey

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