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Netzpolitik

Bernie Sanders warnt: NASA wird zum “Bankomat” für Bezos und Musk

Der US-Politiker Bernie Sanders befürchtet, dass die NASA zum „Bankomaten“ für Jeff Bezos und Elon Musk wird und deren Weltraum-Rennen finanziert. In einem im Guardian veröffentlichten Schreiben erklärt Sanders, dass das Steuergeld der US-Amerikaner*innen dafür genutzt werde, um die private Weltraumerforschung der beiden Milliardäre durch lukrative NASA-Verträge zu unterstützen.

„Ich bin besorgt, dass die NASA mehr als nur ein Bankomat geworden ist, um ein Weltraumrennen nicht zwischen den USA und anderen Ländern zu unterstützen, sondern zwischen den zwei wohlhabendsten Männer in Amerika – Elon Musk und Jeff Bezos, die zusammen einen Wert von mehr als 450 Milliarden Dollar haben“, schreibt Sanders. 

"Rettungsfonds" für Bezos

Insbesondere beklagt Sanders, dass das Weltraumunternehmen Blue Origin von Jeff Bezos Astronaut*innen künftig mit den Steuergeldern der Bürger*innen auf den Mond bringen soll. Denn nachdem die NASA vor etwa einem Jahr einen Auftrag für die Mondlandefähre an Musks Unternehmen SpaceX und nicht an Blue Origin gegeben hat, will die NASA Bezos nun eine zweite Chance gewähren. Aktuell würde im Kongress eine zusätzliche Finanzierung von zusätzlichen 10 Milliarden Dollar debattiert.

Sanders zufolge sei dies ein "Rettungsfonds" für Bezos. „In einer Zeit, in der mehr als die Hälfte der Menschen in diesem Land von einem Gehaltscheck zum nächsten lebt, in der mehr als 70 Millionen nicht versichert oder unzureichend versichert sind und in der etwa 600.000 Amerikaner obdachlos sind, sollten wir wirklich ein Multimilliarden-Dollar-Rettungsfonds für Bezos bereitstellen, um sein Weltall-Hobby zu unterstützen?“, fragt er. 

Weltraumwirtschaft wird noch profitabler

Generell kritisiert Sanders die neue Weltraumwirtschaft. Diese "Space Economy" bestehe heute primär aus privaten Unternehmen, welche sich der NASA-Einrichtung und Technologien kostenlos bedienen, um ihre Satelliten ins All zu befördern. Sanders zufolge sie diese Wirtschaft bereits sehr gewinnbringend und habe das Potenzial, in Zukunft noch profitabler zu werden. 

„Die Weltraumforschung ist sehr aufregend. Ihr Potenzial, das Leben hier auf der Erde zu verbessern, ist grenzenlos. Aber sie birgt auch das Potenzial, die reichsten Menschen der Welt noch reicher und mächtiger zu machen“, so der Politiker. Der nächste große Sprung ins All soll daher der gesamten Menschheit dienen und nicht dazu, eine Handvoll Milliardäre in Billionäre zu verwandeln.

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