Datenschützer bringen Beschwerde gegen Google wegen Tracking ein
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Der von Max Schrems gegründete Datenschutzverein noyb hat bei der österreichischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde gegen Google wegen der Android Advertising ID (AAID) eingereicht. Mit der eindeutigen Kennung würden Android-Nutzer ohne gültige Zustimmung nach der Datenschutzgrundverordnung getrackt, heißt es in einer Aussendung von noyb. Die Daten würden von Google auch an unzählige Dritte in seinem Werbe-Ökosystem weitergegeben.
Automatisch aktiviert
Die Tracking-ID würde auf neuen Android-Handys automatisch aktiviert, und funktioniere wie ein "digitales Nummernschild". Nutzer hätten auch keine Möglichkeit sie zu löschen, da Android in solchen Fällen lediglich eine neue ID generiere, die die bestehende Tracking-ID ersetze. Die gesammelten Daten sollen dabei erhalten bleiben. Auch werde das Tracking nicht gestoppt, wirft noyb Google vor.
Der Datenschutzverein hat die Beschwerde im Namen eines nicht genannten Österreichers eingereicht. Dabei wird auch auf einen Bericht des norwegischen Verbraucherrats verwiesen, in dem illegale Praktiken der Online-Werbeindustrie aufgelistet werden und der bereits Klagen gegen die Dating-Apps Tinder und Grindr nach sich zog.
Hohe Strafen
Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sieht bei Datenschutzverstößen von Unternehmen Geldstrafen in Höhe von 4 Prozent des weltweiten Umsatzes vor. Bei Google würde dies 5 Milliarden Euro ausmachen, heißt es seitens noyb. Eine Anfrage bei Google von der futurezone läuft.
Eine Beschwerde von nyob hatte Google bereits einmal eine Strafe wegen Datenschutzverstößen eingebracht. In Frankreich musste der US-Konzern 50 Millionen Euro Strafe zahlen, weil er Nutzer dazu gedrängt hatte, neuen Datenschutzbestimmungen zuzustimmen.
Kommentare