Auf X kann man nun KI-Bilder von Politikern in allen möglichen Situationen erstellen. (KI-generierte Darstellung)

Auf X kann man nun KI-Bilder von Politikern in allen möglichen Situationen erstellen. (KI-generierte Darstellung)

© Beast/X

Netzpolitik

Sorge vor US-Wahl: X macht jetzt schräge Fake-Bilder

Am Dienstag stellte Elon Musks Firma xAI neue KI-Modelle vor, die Premium-Kunden seiner Plattform X (vormals Twitter) künftig nutzen dürfen. Neu ist auch, dass es auf X die Möglichkeit gibt, mit einem KI-Bildgenerator, der auf dem Modell Flux basiert, Bilder zu erstellen.  

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Es gibt aber auch ein Problem, wie mehrere kritische Beobachter feststellen: Man kann damit fast jede Art von Bildern erzeugen, Sicherheitsbeschränkungen hat das KI-Tool kaum. In den USA stehen aber Wahlen an und nun wächst daher die Sorge, dass Fake-Bilder auf X den US-Wahlkampf beeinflussen könnten.

Gewalt und Fake-News

The Verge testete das neue Grok-Feature und stellte fest, dass man damit ohne Probleme sehr kontroverse Bilder von Politikern erstellen kann. Problemlos ließen sich Gewaltszenen, peinliche und schädliche Darstellungen und urheberrechtlich geschützte Charaktere erstellen. Einzig bei pornografischen Darstellungen verweigerte Grok die Erstellung. 

Mit Grok ließen sich etwa ohne Probleme Bilder erstellen, auf denen sich Donald Trump und Kamala Harris küssen, während im Hintergrund der weltverändernde Terroranschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 zu sehen ist.

Kurz vor US-Wahl 

„Warum um alles in der Welt sollte jemand so etwas herausbringen? Genau 2,5 Monate vor einer unglaublich wichtigen Wahl“, sagte Eddie Perez, ein ehemaliger Informationschef von Twitter zu Reuters. Derzeit arbeitet er bei einer gemeinnützigen Organisation, die sich mit dem öffentlichen Vertrauen in Wahlen befasst.

„Ich fühle mich äußerst unwohl bei der Tatsache, dass eine Technologie, die so mächtig ist, die so ungetestet wirkt und so wenig Schutzmechanismen hat, zu einem so entscheidenden Zeitpunkt einfach der Öffentlichkeit überlassen wird“, meinte Perez.

Musk sieht kein Problem

Elon Musk gilt als eifriger Fürsprecher für Redefreiheit – er findet, dass die Meinungsfreiheit kaum Grenzen haben sollte. Dieses jüngste Beispiel von Grok schlägt genau in diese Kerbe. Musk sieht derzeit kein Problem, es sei ohnehin ein eigenes Bilder-Tool geplant, Flux sei nur eine Zwischenlösung.

„Wir haben unser eigenes System zur Bilderzeugung in der Entwicklung, aber es ist noch ein paar Monate entfernt, also schien dies ein guter Zwischenschritt zu sein, damit die Leute etwas Spaß haben“, schrieb Musk auf X.

Andere Generatoren verhindern diese Bilder

Bei anderen KI-Bildgeneratoren gibt es mittlerweile Sicherheitsbeschränkungen, die verhindern, dass bekannte Persönlichkeiten wie Politiker auf KI-Bildern sind. Zusätzlich werden KI-generierte Bilder oft kenntlich gemacht, was bei Grok nicht der Fall ist. 

Allerdings dürfte es mit den kuriosen Bildern spätestens dann ein rasches Ende nehmen, wenn erste Copyright- oder Verleumdungsklagen bei X eintreffen. Denn rechtens dürften die Bilder nicht sein. Eindeutig ist die Gesetzeslage diesbezüglich in den USA andererseits aber auch nicht.

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