TOPSHOT-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT
© APA/AFP/ANATOLII STEPANOV / ANATOLII STEPANOV

Netzpolitik

Wegen Truppen und Fluchtrouten: Google Maps deaktiviert Verkehrs-Infos

Google deaktiviert nach Angaben des Mutterkonzerns Alphabet vorübergehend einige Funktionen, die Live-Informationen über die Verkehrsbedingungen und die Verkehrsdichte verschiedener Orte liefern.

Nach Beratungen mit mehreren Organisationen, darunter auch regionalen Behörden, habe man sich für die Maßnahme zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung entschieden, hieß es am Sonntagabend.

Verkehrsinformationen sind innerhalb des ukrainischen Staatsgebiets nicht mehr ersichtlich.

"Staus" geben Hinweise

Die App-Nutzung ist seit der russischen Invasion enorm gestiegen. Über Google Maps werden Staus abgebildet, die während des Krieges zur Überwachung russischer und ukrainischer Truppenbewegungen, sowie Fluchtrouten dienen könnten.

Das ist möglich, weil Google für die Echtzeit-Informationen die Standortdaten von Android-Smartphones nutzt. Sind also viele Android-User*innen auf einer Straße nur langsam unterwegs, wird dies in Maps als Stau angezeigt. Je nach dem Ort des Staus könne man so darauf schließen, ob hier gerade Menschen auf der Flucht sind oder Truppenbewegungen stattfinden.

Der amerikanische Geopolitik-Experte Jeffrey Lewis zeigte noch in einem Tweet am Donnerstag, wie man anhand des Navigationstools von Google erkennen kann, wo Menschen an Straßensperren aufgehalten werden.

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