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Netzpolitik

Industriellenvereinigung forciert digitalen Ausweis

Mit einem weiterentwickelten "digitalen Ausweis" und einer Art nationalem Kompetenzzentrum für Cybersecurity soll Österreich den Vorstellungen der Industriellenvereinigung (IV) nach bis 2030 zu einem "Digitalisierungs-Hotspot" werden. Das erklärte IV-Präsident Georg Knill am Dienstag vor Journalisten bei der Präsentation eines "Aktionsplanes" der "Task Force Digitalisierung und KI".

Aus dem 20 Visionen, 30 Forderungen an die Politik und 25 Empfehlungen an Unternehmen umfassenden neuen Papier hob Knill die angepeilte Einführung eines echten elektronischen Identitätsnachweises (E-ID) hervor. Es sei nicht mehr zeitgemäß, sich online da und dort immer wieder neu anzumelden. Es brauche ein rechtlich abgesichertes und datenschutzkonformes "digitales Gegenstück zum analogen Ausweis", sagte Knill, dem hier eine "logische Weiterentwicklung der digitalen Handysignatur" vorschwebt. Derartiges gebe es schon in 35 Ländern Europas zumindest in Ansätzen. Österreich sei hier leider kein Vorreiter, so der IV-Chef, der die Kosten für die Umsetzung einer E-ID auf rund zehn Millionen Euro schätzte.

Cybersecurity-Kompetenzzentrum schaffen

Angesichts des mittlerweile nahezu tagtäglich bestehenden Risikos für Unternehmen und Bürger Opfer einer Online-Attacke zu werden, richteten die Industrievertreter die Forderung zur Umsetzung eines nationalen Kompetenzzentrums für Cybersecurity an die Politik. Man müsse sich hierzulande "viel mehr dem Thema widmen", sagte Knill, der sich dieses "Emergency Response Team" auch als Begleiter für Bürger und Unternehmen vorstellt. Angesichts horrender Kosten durch derartige Angriffe seien die laut dem IV-Chef noch nicht genau bezifferbaren Aufwendungen für das Projekt vermutlich ein gutes Investment.

Auch im Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) brauche es eine Verbesserung, so Knill. Aktuell belegt Österreich in diesem Ranking Platz 13. Das Ziel der Bundesregierung, zu den ersten fünf aufzuschließen, ist für Knill "zu wenig ambitioniert". Bis 2030 sollte man sich gar unter den Top-drei wiederfinden.

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