Netzpolitik

Mark Zuckerberg: Vom Internet-Wunderkind zum Gefährder der Demokratie

Mark Zuckerberg gilt als „Internet-Wunderkind“. Mit 19 Jahren hat er im Studentenwohnheim der Elite-Universität Harvard mit Facebook ein soziales Netzwerk geschaffen, das jetzt von 2,2 Milliarden Menschen weltweit genutzt wird. Damals vertrauten ihm seine Kommilitonen alle persönlichen Daten an. 4000 E-Mails, Fotos und Adressen. In einer Chat-Nachricht machte sich Zuckerberg damals darüber lustig. „Die Menschen vertrauen mir, ich weiß nicht warum. Vollidioten.“ Anlässlich des aktuellen Datenskandals poppte diese Aussage wieder auf, weil sie deutlich macht, wie sehr die gesamte Welt vom Imperium, das Zuckerberg geschaffen hat, abhängig geworden ist.

Geschäftsmann

Der mittlerweile 33-jährige Multimilliardär kontrolliert bei Facebook die Mehrheit der Stimmrechte. Damit geht jede Entscheidung über seinen Schreibtisch. Als Geschäftsmann hatte Zuckerberg einen Mentor, der ihn immer wieder bei wichtigen Entscheidungen beriet. Roger McNamee war es auch, der Zuckerberg in jungen Jahren davon abriet, Facebook zu verkaufen. Auch Apple-Gründer Steve Jobs, der mit Zuckerberg regelmäßig spazieren ging, hatte ihm in schwierigen Zeiten dazu geraten, eine Pilgerreise nach Indien zu machen, bevor er eine Entscheidung treffe.

Es sollte sich auszahlen: Zuckerberg verkaufte Facebook nicht, sondern kaufte die Konkurrenz – WhatsApp und Instagram – auf. 2018 schätzte Forbes das Vermögen von Zuckerberg auf 62,9 Milliarden US-Dollar. Doch zuletzt hatte sich der Facebook-Gründer immer mehr von McNamee distanziert. Der persönliche Kontakt riss ab, als McNamee Zuckerberg mit den Vorgängen konfrontierte, die dieser rund um die US-Wahlen beobachtet hatte. Dieser sah dadurch die Demokratie gefährdet. 

Privatleben

Anders als über das Privatleben der Facebook-Nutzer ist über Zuckerberg in dieser Hinsicht nur wenig bekannt. Er heiratete seine College-Liebe Priscilla Chan in der Anwesenheit von rund 100 geladenen Gästen. Für seine zwei Töchter nahm er sich auch jeweils eine Auszeit, um nach der Geburt Zeit mit ihnen zu verbringen. Sein Vermögen steckt Zuckerberg, ähnlich seinem großen Vorbild Bill Gates, in wohltätige Zwecke. Er spendete Millionen an Schulen und eine kommunale Stiftung. Privat trägt Zuckerberg am liebsten einen Hoodie. Für die Anhörung im US-Senat schlüpft der Multimilliardär aber selbstverständlich in einen Anzug mit Krawatte.

Seit 2009 setzt sich der Facebook-Gründer jedes Jahr eine persönliche Challenge. So lernte er etwa Mandarin oder aß ein Jahr lang nur Fleisch von Tieren, die er selbst geschlachtet hatte. 2018 hat sich Zuckerberg zum Ziel gesetzt, darüber nachzudenken, wie man Facebook in Zeiten von „Fake News“ und Datenskandalen verbessern kann. Das wird wohl nicht so leicht, wie er sich das vorgestellt hat.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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