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Netzpolitik

Neue Strafzölle machen E-Bikes aus China teurer

Die nun dauerhaft verhängten Zölle von bis zu 79,3 Prozent traten am Freitag in Kraft. Der europäische Herstellerverband EBMA begrüßte dies. Er wirft chinesischen Anbietern Marktverzerrung mit Dumpingpreisen vor. Importeure chinesischer Räder zeigten sich enttäuscht. Das werde den Wettbewerb einschränken und die Preise in die Höhe treiben, erklärte ihr Verband LEVA-EU. Fahrräder mit kleinem Elektromotor werden in Europa immer beliebter. Über Jahre stieg dabei der chinesische Marktanteil stark.

Von fast Null im Jahr 2010 wuchs die Zahl chinesischer Importräder bis 2017 auf 800 000 Stück. Die EBMA legte 2017 bei der EU-Kommission Beschwerde ein, weil sie Subventionen hinter den Billigrädern aus China vermutete. Diese kosteten damals nach Verbandsangaben teils nur halb so viel wie europäische. Die EU-Kommission kam nach einer Untersuchung des Markts zu dem Schluss, dass Räder unterhalb der hiesigen Produktionskosten verkauft wurden.

Bereits im Juli 2018 verhängte die Brüsseler Behörde deshalb vorläufig Anti-Dumping-Zölle; nun wurden sie per Verordnung endgültig eingeführt. Demnach gelten je nach Hersteller unterschiedliche Sätze von 18,8 bis 79,3 Prozent.
Die europäischen Hersteller betonen, nun würden 90 000 Jobs in der EU vor unfairem Wettbewerb geschützt. Schon die vorläufigen Maßnahmen hätten dazu geführt, dass die Zahl der importierten China-Räder 2018 von 100 000 auf weniger als 15 000 pro Monat gesunken sei.

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