Mann mit Pornhub-Kappe

Pornhub sieht sich mit Vorwürfen hinsichtlich Datenschutz konfrontiert

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Netzpolitik

Daten zu sexuellen Vorlieben verkauft: Schwere Vorwürfe gegen Pornhub

Aktivist*innen der Organisation #StopDataPorn haben eine Beschwerde bei der italienischen Datenschutzbehörde gegen Pornhub eingereicht. Die Plattform soll Daten zu sexuellen Vorlieben illegal an unbekannte Drittunternehmen verkaufen, wie es heißt. Außerdem werde keine Zustimmung der Nutzer*innen eingeholt, derart sensible Daten überhaupt zu erheben. 

Dies würde gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU verstoßen. Pornhub würde die gesammelten Informationen für ein Empfehlungssystem nutzen, heißt es auf der Webseite der Organisation. Betroffen seien nicht nur registrierte Nutzer*innen, sondern auch solche ohne Konto. 

➤ Mehr lesen: Was hat die DSGVO den Nutzern gebracht?

Sitz in Zypern

Pornhub ermögliche den Nutzer*innen nicht – wie andere Webseiten durch Cookie-Banner – das Nutzen der Daten zu Analysezwecke zu verhindern. Pornhub, das zum Konzern MindGeek gehört und seinen Sitz in Zypern hat, müsse sich eigentlich an die EU-Gesetzgebung halten, heißt es. 

#StopDataPorn ist eine italienische Initiative unter Beteiligung der Universität von Mailand, weswegen auch die italienischen Datenschutzbehörden bemüht werden. Das Ziel der Organisation ist es, dubiose Praktiken von Pornoseiten aufzudecken und die Plattformen zu Änderungen zu bewegen.

Pornhub im Kreuzfeuer 

Pornhub ist seit längerem mit Vorwürfen konfrontiert, dass dort Inhalte zu sehen sind, die gegen den Willen von Betroffenen aufgenommen und hochgeladen worden sind. Außerdem gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Vorwürfe, dass auf der Plattform auch Videos von Minderjährigen zu finden seien. Die Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa drehten deshalb Pornhub bereits vor 3 Jahren den Geldhahn zu und blockieren Zahlungen an die Website.

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