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Netzpolitik

Terror in Neuseeland: Polizei will Verbreitung von Video stoppen

Die neuseeländische Polizei arbeitet nach eigenen Angaben daran, die Verbreitung eines Videos vom mutmaßlichen Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch zu verhindern. Ermittler forderten die Öffentlichkeit am Freitag auf, Links zu dem Video nicht im Internet zu teilen.

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern unterstützte den Aufruf der Behörden. Diesem „Akt der Gewalt“ dürfe kein Raum geboten werden. Das 17-minütige Video, wohl vom mutmaßlichen Attentäter selbst gefilmt, soll den Angriff auf die erste Moschee zeigen.

Facebook teilte mit, nach einem Hinweis der neuseeländischen Polizei das Profil des mutmaßlichen Attentäters sowohl auf Facebook als auch auf Instagram entfernt zu haben. Auch der Livestream sei entfernt worden.

Nachahmungstäter

Der neuseeländische Rechtsprofessor Alexander Gillespie von der Universität von Waikato warnte, die Verbreitung des Videos könne Nachahmungstäter anstiften.

Der australische Premierminister Scott Morrison bestätigte, dass einer der Verdächtigen Australier ist. Er sprach von einem „rechtsextremistischen gewalttätigen Terroristen“. Das Video von der Tat, das im Internet kursierte, soll von dem 28-jährigen Australier, der offenbar eine Helmkamera trug, stammen. Aus einem auf Twitter veröffentlichten Manifest eines Australiers geht hervor, dass die Tat rassistisch motiviert war.

Zu seiner Radikalisierung hätten die Niederlage der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2017 und der Tod einer Elfjährigen bei einem Lkw-Anschlag in Stockholm beigetragen, schrieb der Autor, der sich als 28-jähriger Australier mit niedrigem Einkommen bezeichnete. Er stammt nach eigenen Angaben aus einer Arbeiterfamilie.

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