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Netzpolitik

Trump will, dass Apple 5G-Netz in den USA baut

Für US-Präsident Donald Trump war der Abstecher zur Apple-Fabrik im texanischen Austin eine willkommene Ablenkung vom laufenden Amtsenthebungsverfahren in Washington. Hier konnte er stolz Erfolge seiner Wirtschaftspolitik anpreisen. "Ich habe immer gesagt, es wird den Tag geben, an dem Apple Fabriken in unserem Land eröffnet und nicht in China. Und dass passiert gerade", sagte Trump. Laut "New York Times" wurde diese Fabrik jedoch nicht neu eröffnet, sondern ist bereits seit 2013 in Betrieb.

Symbolischer Standort

Die Entscheidung für den Standort Austin wird wegen der vergleichsweise geringen Stückzahlen des dort produzierten Mac Pro kaum Spuren in der Apple-Bilanz hinterlassen, auch wenn die Produktionskosten in Texas höher sind als in einer asiatischen Fabrik. Umso wichtiger ist die Standortauswahl für den US-Präsidenten, der bei seiner Kampagne zur Wiederwahl im Jahr 2020 immer wieder betont, wie positiv sich die US-Wirtschaft unter seiner Regentschaft entwickelt hat.

In einem Tweet gab Trump nun an, mit Apple-CEO Tim Cook auch über den Ausbau des 5G-Netzes gesprochen zu haben. Er schreibt: "Ich fragte Tim Cook, ob er dabei helfen kann, Apple in den Aufbau von 5G in den USA zu involvieren. Sie haben alles - Geld, Technologie, Vision & Cook!"

Apple ist allerdings kein Telekommunikationsanbieter, der sich um den Netzausbau kümmert. In den USA liefern Anbieter wie Verizon und T-Mobile bereits umfangreiche 5G Anbindungen. Apple müsste also ein eigenes Netzwerk aufbauen, oder bei einem der Anbieter einsteigen.

Apple produziert zudem derzeit noch kein 5G-fähiges Gerät. Das iPhone 11 5G wird für 2020 vermutet, nachdem der Rechtsstreit mit dem Chip-Hersteller Qualcomm beigelegt wurde. Qualcomm bietet die derzeit hochwertigste Lösung für 5G-Chips, die im neuen iPhone zum Einsatz kommen könnten, bis Apple seine eigenen 5G-Modems entwickelt.

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