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Netzpolitik

Zweiter großer US-Internetanbieter stellt Russland-Geschäft ein

Das US-amerikanische Telekommunikationsunternehmen Lumen, das seine Dienste in mehr als 60 Nationen anbietet, hat seine Geschäftstätigkeit in Russland eingestellt, berichtet engadget.

Grund dafür sei laut eigener Angabe die Sorge vor einem "erhöhten Sicherheitsrisiko.“ Man habe noch keine Netzstörungen mitbekommen, aber aufgrund des „erhöhten Risikos staatlicher Maßnahmen“ und, um die „fortlaufende Integrität des globalen Internets insgesamt zu gewährleisten“, habe man sich für diesen Schritt entschieden.

Telekom-Branche und Bevölkerung betroffen

Lumen gibt an, dass seine Dienste in Russland "extrem klein und sehr begrenzt" seien und es nur eine Handvoll Unternehmenskunden habe. Laut einem Blog-Eintrag von Doug Madory, dem Leiter der Internet-Analyse bei Kentik, ist das Unternehmen aber eine wichtige Quelle für internationale Daten in Russland.

Zu den russischen Kunden zählen auch staatliche Telekommunikationsunternehmen wie Rostelecom und TransTelekom. Dies könnte den Zugang der Russ*innen zu Internetdiensten, die außerhalb des Landes gehostet werden, einschränken und das in Zeiten von staatlicher Propaganda und fortschreitender Zensur.

Mit diesem Schritt schließt man sich dem Backbone-Provider Cogent an, der sich nach dem Kriegsbeginn aus Russland zurückgezogen hat.

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