Zuletzt sorgten die selbstbalancierenden Hoverboards für eher negative Schlagzeilen. Man kann mit den Gefährten aber auch Spaß haben, wie der gezeigt hat.
Zuletzt sorgten die selbstbalancierenden Hoverboards für eher negative Schlagzeilen. Man kann mit den Gefährten aber auch Spaß haben, wie der futurezone-Test gezeigt hat. 
© David Kotrba

Airboard im Test: Spaßnudel mit Elektroantrieb

Airboard im Test: Spaßnudel mit Elektroantrieb

Das Airboard des britischen Herstellers Airwheel ist quasi der kleine Bruder von Segway, Ninebot und Co. Es transportiert eine Person, hält diese in Balance und wird per Gewichtsverlagerung gesteuert. Anders als die größeren Personentransporter lenkt man beim Airboard aber nicht mit einer Lenkstange, sondern mit unterschiedlicher Neigung des linken und rechten Fußes. Die futurezone hat das Gerät getestet. Zur Verfügung gestellt wurde das Airboard vom Elektromobilhändler Yoom.

Technik

Zwei Räder, zwei Trittflächen und eine bewegliche Verbindung dazwischen - so könnte man das Äußere des Airboard kurz beschreiben. Das Gerät ist 58 Zentimeter breit, 18 Zentimeter hoch und 19 Zentimeter tief. Die beiden 6,5-Zoll-Reifen werden mit einer Gesamtleistung von 400 Watt (0,53 PS) elektrisch angetrieben. Die maximale Zuladung liegt bei 136 Kilogramm. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 16 km/h.

Das Airboard selbst wiegt 9,8 Kilogramm. Mit dem integrierten Akku soll man laut Hersteller 19 bis 25 Kilometer weit kommen, laut Händler Yoom sollte man eher mit rund zehn Kilometern rechnen. Ein entladener Akku wird innerhalb einer Stunde wieder voll geladen. Das dazu notwendige Ladegerät ist etwa so groß wie ein Laptop-Ladegerät und enthält keinen Lüfter.

Der Ladeanschluss befindet sich an der Hinterseite, unter der Trittfläche für den linken Fuß. Daneben befindet sich der Ein/Aus-Schalter. Zwischen den Trittflächen leuchten LEDs, welche bei aktiviertem Gerät die Trittflächen-Belastung und den Ladestatus anzeigen.

Airwheel Airboard

Praxiserfahrungen

Die Bedienung des Airboard ist theoretisch sehr simpel. Man schaltet das Gerät ein, stellt einen Fuß auf eine der Trittflächen, hält diese waagrecht und zieht den anderen Fuß nach. Soweit, so gut, doch dann wird es etwas knifflig. Wer das Fahren mit Segway oder dessen Derivaten gewohnt ist, erfährt beim Airboard eine etwas anderes Kurvenverhalten.

Während die Trittflächen beim Segway fix verbunden sind, können sie beim Airboard unterschiedlich geneigt werden. Dadurch stellt man einen Umdrehungsunterschied her, der das Airboard nach links oder rechts wendet. Das Geradeausfahren stellt sich am Anfang als Herausforderung an die eigene Seitenbalance dar. Fährt man etwas schneller, genügt ein kleiner Unterschied der Fußneigung, um ruckartig zur Seite gerissen zu werden. Auch unebene Fahrbahnen können spontane Kurvenfahrten einleiten.

Bevorzugt in der Ebene

Am leichtesten fährt sich das Airboad auf völlig flachem Boden, also etwa im Büro oder anderen Innenräumen. Beherrscht man das Gerät bereits gut, scheint auch der Skatepark ein geeignetes Territorium, wovon einige Trick-Videos auf YouTube zeugen. An das Airboard gewöhnt man sich auch ohne Übung relativ schnell. Schneller jedenfalls als an das City-Wheel, aber klarerweise kann es hier große individuelle Unterschiede geben.

Mit ein wenig Übung kann man mit dem Airboard bereits recht präzise fahren. An einem bestimmten Punkt wird man auch wagemutiger beim Beschleunigen. Dem Airboard gefällt allzu riskantes Gehabe aber nicht. Wird zu stark beschleunigt, beginnt ein Alarmton zu piepsen.

Überschläge ohne Probleme

Ansonsten erweist sich der Personentransporter als gutmütig und robust. Wird man etwa einmal abgeworfen und hat genug Schwung, so überschlägt sich das Airboard dank seiner Form mehrmals. Das Gerät bleibt eingeschaltet und reagiert sofort wieder, sobald man die Trittflächen wieder aufrichtet und das Airboard besteigt.

Absätze oder Gehsteigkanten zählen nicht zu den Stärken des Airboard. Aufgrund der kleinen Räder ist es relativ schwierig, diese Hindernisse zu überwinden. Mit genug Übung ist aber wahrscheinlich auch das möglich. Im Zuge unseres Tests haben wir das Airboard auch als Antrieb für das rollende Outdoor-Musiksystem Teufel Rockster verwendet. Der kleine Transporter hatte keine Probleme damit.

Wie weit man mit einer Akkuladung tatsächlich kommt, konnte während dieses Tests nicht ermittelt werden. Wie üblich, kommt es dabei auch stark auf die individuelle Zuladung, das Fahrverhalten und das jeweilige Streckenprofil an.

Fazit und Preis

"Das Airboard ist ein Spaßgerät", hat man uns bei Yoom schon beim Abholen des Airboard gesagt und das Urteil trifft zu. Beim Airboard geht es nicht um zügigen Transport, lockere Sightseeing-Touren oder Geradeausfahren. Stattdessen lädt das kleine Gerät zu Spaß auf engerem Raum und auf flacher Fahrbahn ein, vielleicht sogar zu Kunststücken. Die Bedienung ist kinderleicht. Das Fahren ist leichter als mit einem Elektro-Einrad, aber ein wenig schwieriger als mit einem Segway, Ninebot oder Robstep.

Gehsteigkanten und andere Hürden überwindet man ohne Übung besser nicht auf dem Airboard stehend. Stattdessen nimmt man das Ding einfach in die Hand. Zehn Kilogramm Gewicht sind eine annehmbare Belastung für ein paar Meter. Durch die kompakten Ausmaße kann man das Airboard relativ unkompliziert transportieren.

Bei Yoom erhält man das Airboard um 500 Euro. Das Gerät ist damit ein sehr günstiger Personentransporter mit Elektroantrieb. Zum Vergleich: Ein Segway ist ab 6.000 Euro zu haben, ein Ninebot E um 3.699 Euro, ein Robstep Robin M1 um 3.450 Euro.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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