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Anker Spirit Dot 2 im Test: Ohne Kabel und ohne Schnickschnack

Anker dürfte den meisten Menschen durch ihre externen Akkus bzw. Powerbanks ein Begriff sein. Bereits seit einiger Zeit hat der Hersteller aber auch eine Vielzahl an Audio-Produkten im Programm. Nun wird das Portfolio erweitert.

Mit den Spirit Dot 2 bringt Anker Anfang Juni neue True-Wireless-In-Ear-Earbuds auf den Markt. Die Buds wollen nicht nur mit einem satten Bass, sondern auch mit ihrer Wasserfestigkeit und einer Schnellladefunktion punkten. Wir haben die Ohrhörer getestet. 

Erster Eindruck und Komfort

Die Sport-Buds kommen in einer Ladeschale, wie man sie auch von vergleichbaren Ohrhörern kennt. Im Unterschied zur Konkurrenz ist jene mit etwa 8 x 4,5 x 2,5 Zentimeter allerdings etwas groß ausgefallen. Das Design ist minimalistisch, abgesehen von der USB-C-Buchse befinden auf ihr nur 3 LEDs, die Auskunft über den Ladezustand geben. Geöffnet wird die Box indem man den Deckel zur Seite schiebt. 

Im Inneren kommen dann die Buds selbst zum Vorschein, die im Vergleich zur Box fast schon klein wirken. Mit 6 Gramm pro Bud sind sie auch angenehm leicht. Für einen guten Sitz im Ohr liefert Anker 3 verschiedene Gummistöpsel für den Gehörgang sowie 3 “Flügel” für den äußeren Rand der Buds mit. Die Verarbeitung ist ordentlich. Laut Anker sind die Buds auch wasser- und schweißdicht nach IPX7-Standard. Für den Einsatz beim Schwimmen sind sie aber natürlich nicht geeignet.

Nachdem ich von der Standardgröße auf die kleinste wechselte, konnte ich die Buds auch sicher in das Ohr einsetzen. Die Buds sitzen sehr angenehm im Gehörgang und machen auch bei mehrstündigem Musikgenuss keine Probleme. 

Bedienung

Die Kopplung mit dem Handy dauert nur wenige Sekunden. Die Buds verfügen über eine berührungsempfindliche Touch-Oberfläche, über die die Musikwiedergabe gesteuert werden kann. Um zu pausieren oder fortzusetzen muss man etwa zwei Mal schnell hintereinander auf den rechten Bud tippen. Tippt man zwei Mal auf den linken Bud startet das Handy den jeweiligen Sprachassistenten - wie etwa den Google Assistant. Um einen Anruf entgegen zu nehmen sind es ebenso zwei Tippser auf den linken Bud. Und wenn man acht Sekunden lang drückt wird der jeweilige Bud ausgeschaltet. 

Im ersten Moment erscheint es gerade bei der Play/Pause-Funktion umständlich, dass man zwei Mal tippen muss. In der Praxis hat das allerdings sogar einen Vorteil: So passiert es so gut wie nie, dass man beim kurzen Rausnehmen der Ohrhörer versehentlich die Bedienung auslöst. 

Die Lautstärke kann man nicht direkt über die Buds regulieren, was schade ist. Ebenfalls verzichten muss man auf eine Companion-App. Zwar gibt es eine Soundcore-App, mit jener kann man die Spirit Dots aber nicht koppeln. Laut Informationen von Anker wird das auch so bleiben, App-Support für die Ohrhörer ist nicht geplant.

Reichweite und Schnellladen

In Sachen Reichweite gibt es an den Spirit Dot 2 nichts zu bemängeln. Während des Tests hatte ich im Alltag keinerlei Verbindungsprobleme, egal ob das Handy in der Hosentasche oder im Rucksack war. Auch im dichten Stadtverkehr kam es zu keinen Aussetzern durch andere störende Signale. Auch kann ich mich ohne weiteres knapp 10 Meter von dem Handy weg bewegen, ohne dass die Verbindung abreißt. 

Die Akkulaufzeit gibt Anker mit 5,5 Stunden am Stück an, was ich in der Praxis auch durchaus bestätigen kann. Inklusive Case kommt man auf 16 Stunden Spielzeit, ohne, dass man an eine externe Stromversorgung muss. Das Case selbst wird per USB-C-Buchse geladen, die mit einer Silikonkappe geschützt ist. Drahtloses Laden wird leider nicht unterstützt. Anker hat in die Buds noch eine Schnellladefunktion integriert. Ist der Strom leer, reicht es aus, die Buds für 10 Minuten ins Case zu geben, um wieder Strom für eine Stunde zu haben.

Mit den Akku-Königen Galaxy Buds+ können diese Werte zwar nicht mithalten, die Laufzeit reicht für mich aber jedenfalls aus, um problemlos durch den Alltag zu kommen. 

Sound und Freisprecheinrichtung

Wie viele Sport-Ohrhörer setzt auch Anker auf den Bass. Das hört man auch. Trotz ihrer kleiner Größe geben die Buds den Bass äußerst kräftig wieder, was besonders bei elektronischer Musik eindrucksvoll zur Geltung kommt. 

Im Vergleich zum kräftigen Bass fallen die Mitten und Höhen ein wenig karg aus, dramatisch ist das nicht. Insgesamt klingt der Sound ausgewogen und abgerundet, bei allen Musikrichtungen. Das beste Hörerlebnis hat man mit den Spirit Dot 2 aber ohne Zweifel bei bassbetonter Musik. 

Die Freisprecheinrichtung präsentiert sich solide, wenn auch nicht außergewöhnlich. Wird es beim Radeln oder Joggen beispielsweise etwas windig, macht man seinem Gesprächspartner am Telefon keine Freude. 

Fazit

Die Anker Soundcore Spirit Dot 2 sind bequeme und leichte Sport-Ohrhörer ohne Schnickschnack. Sie spielen Musik in ansprechender Qualität ab, sind zuverlässig und machen dabei keinen Ärger. 

Der Sound ist zwar bassbetont, aber ausgewogen genug, um ein breites Spektrum an Musikgenres oder Podcasts angenehm hören zu können. 

Die Verarbeitung ist ebenfalls gut, lediglich das Case hätte etwas kompakter ausfallen können und auch der Schiebemechanismus zum Öffnen überzeugt mich hinsichtlich Langlebigkeit nicht vollends.

Ebenfalls nett geweseb wäre eine Companion-App, über die man zb. die Touch-Funktionen ändern kann. Dort könnte man auch gleich einen Equalizer integrieren, um den Sound den eigenen Wünschen anzupassen.

Pro und Contra

Pro

  • Leicht und bequem
  • Guter Sound
  • Funktionieren, wie sie sollen

Contra

  • Keine App
  • Box etwas groß

Unterm Strich bekommt man mit den Dot 2 aber dennoch zuverlässige Kopfhörer in ansprechender Qualität mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Ohrhörer kosten 80 Euro und sind vorerst exklusiv via Amazon erhältlich. 

Eine etwas teurere Alternative sind Samsungs Galaxy Buds+ (zum futurezone-Test). Mit jenen bekommt man eine umfangreiche App, längere Akkulaufzeit und eine bessere Freisprechfunktion.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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