Apples AR-Brille soll anscheinend eine Skibrille ähneln.

Apples AR-Brille soll anscheinend eine Skibrille ähneln.

© Ian Zelbo

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Apple feuert Mitarbeiter, die an Smart Glasses arbeiten

Apple-Chef Tim Cook will Apples Mixed-Reality-Headset noch heuer auf den Markt bringen. Eine Vorstellung der Smart Glasses ist für Juni anvisiert, der Druck ist hoch. Einiger Mitarbeiter*innen wurden sogar bereits gefeuert, weil sie nicht schnell genug mit der Entwicklung vorankamen.

So wurden etwa Mitarbeiter*innen entlassen, die an der Integration des Sprachassistenten Siri in das Apple-Headset arbeiteten, berichtet die New York Times. Andere Angestellte wandten sich von sich aus vom Projekt ab, weil sie selbst nicht an das Potenzial glauben. Sogar einige führende Entwickler*innen stellten die Aussichten des Projekts infrage. Kritisiert wird etwa der hohe Preis (3.000 Dollar) und der Nutzen des Geräts, für Bauchschmerzen sorgt auch der unerprobte AR-Markt.

Tim Cook glaubt an Apples Headset

Apples Headset wird zeigen, wie virtuelle bzw. erweiterte Realität von der Gesellschaft angenommen werden. Seit mehr als 10 Jahren preisen Expert*innen solche Headsets als nächste Revolution nach dem Smartphone an. Apple-CEO Tim Cook sagte etwa im vergangenen Jahr, dass man sich in naher Zukunft "wundern wird, wie man sein Leben ohne Augmented Reality gelebt hat, so wie man sich heute fragt: Wie konnten Menschen ohne das Internet aufwachsen?"

Doch es gibt auch Anzeichen, dass Virtual-Reality- bzw. Augmented-Reality-Headsets nicht das nächste "one more thing" werden. Facebook-Mutter Meta investierte etwa Milliarden in die Entwicklung ihre VR-Headsets, hat bisher jedoch nur 20 Millionen Stück ihrer 400 Dollar teurer Quest 2 verkauft. Zum Vergleich: Apple verkauft im Jahr mehr als 200 Millionen iPhones, die im Schnitt mehr als 800 Dollar kosten.

Verschiedene Augmented-Reality-Headsets sind ebenfalls nicht so gut gestartet, wie man es sich erhofft hätte. Google Glass floppte 2014 spektakulär, AR-Headsets wie Magic Leap oder Microsofts HoloLens kamen nicht wirklich in die Gänge.

Erwartungen sind gering

Auch Apple werde vorerst weniger als 500.000 Headsets im Jahr verkaufen, schätzt das Marktforschungsunternehmen Counterpoint Research. Die bescheidenen Erwartungen für das Headset spiegeln den Zustand der gesamten AR-Branche wider, deren Umsatz im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zurückgegangen ist.

Bei Apple selbst fragen sich einige Mitarbeiter*innen, ob Apple VR/XR eine Lösung auf ein Problem darstellt, das noch gefunden werden muss. Bisher setzte Apple auf die Strategie, bestehende Märkte durch seine Technologie mitzugestalten und zu verändern. Bei Augmented Reality ist dies nicht der Fall – hier wird es selbst für Apple noch viel zu lernen geben.

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