Asus Zenfone 10: Das kleine Android-Phone im Test

Asus Zenfone 10: Das kleine Android-Phone im Test

© Florian Christof

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Asus Zenfone 10: Das kleine Android-Phone im Test

Das Asus Zenfone 10 ist klein. Aber ob es wirklich das kleinste leistungsstarke Android-Handy ist, entscheiden die Zahlen und der Betrachtungswinkel.

Immer wieder kommt die Frage auf, warum es denn keine kleinen Handys mehr gibt. Die kurze Antwort lautet, weil sie einfach keine Verkaufsschlager sind. Wenn es beispielsweise eine entsprechende Nachfrage nach dem iPhone Mini gegeben hätte, hätte es Apple nie und nimmer eingestellt.

Aber es gibt noch kleine Smartphones - zum Beispiel das Asus Zenfone 10, das gerade eben auf den Markt gekommen ist und das ich in den vergangenen Tagen genauer unter die Lupe genommen haben.

Pro & Contra

Pro

  • Hochwertiges Gesamtpaket
  • Kamera mit hoher Qualität
  • Lange Akkulaufzeit

Contra

  • Bildschirm könnte etwas heller sein
  • Ziemlich klobig

Klein, aber wirklich das kleinste?

Mit einer Display-Diagonale von gerademal 5,9 Zoll schickt sich das Asus Zenfone 10 an, das kleinste, leistungsstarke Android-Phone zu sein. Gerne wollte ich auch in der Headline vom "kleinsten" Gerät schreiben, aber es ist nicht in jeglicher Hinsicht das kleinste.

Denn das Samsung Galaxy S23 hat zwar mit 6,1 Zoll eine etwas größere Bildschirmdiagonale, ist aber um exakt 0,2 Millimeter kürzer als das aktuelle Zenfone. In der Breite hingegen misst das Asus-Handy 2,8 Millimeter weniger.

Betrachtet man die Tiefe, dann ist das Zenfone 10 ein regelrechter Prügel. Es ist nämlich 9,4 Millimeter dick. Das Galaxy S23 kommt hier auf lediglich 7,6 Millimeter, was beim Handling einen deutlichen Unterschied macht.

Welches der beiden Smartphones nun kleiner ist, kommt auf den Blickwinkel an. Von der Grundfläche her betrachtet, kommt das Samsung Galaxy S23 auf 103,72 cm2, das Asus Zenfone 10 auf nur 99,77 cm2. Volumenmäßig sieht es wieder anders aus. Hier kommt das S23 auf nur 78,83 cm3 und das Zenfone 10 auf 93,78 cm3 - beides ohne Kameramodul.

➤ Mehr lesen: Samsung Galaxy S23 im Test - Das schönste Handy seit Langem

Samsung Galaxy S23 - Asus Zenfone 10 - Google Pixel 7a

Technische Spezifikationen

Asus Zenfone 10

  • Maße und Gewicht: 146,5 x 68,1 x 9,4 Millimeter; 172 Gramm
  • Display: 5,92 Zoll, AMOLED, 120 Hz (144 Hz für Gaming), FHD+, HDR10+, 1.200 nits (peak)
  • Kamera:
    • 50 MP Hauptkamera: f/1.9, 1/1.56", Gimbal-Bildstabilisator
    • 13 MP Weitwinkel: f/2.2
    • Video: 8K@24fps, 4K@60fps, 1080p@240fps, 720p@480fps
  • Selfie-Kamera: 32 MP, 1080p@30fps
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (4 nm)
  • Speicher: 8/128 GB, 8/256 GB, 16/512 GB, UFS 4.0
  • Akku: 4.300 mAh, 30 Watt Charging, 15 Wireless-Charging,
  • Software: Android 13
  • Sonstiges: 5G, NFC, Wlan 802.11 a/b/g/n/ac/6e, Bluetooth 5.2, Wasserschutz gemäß IP68; mit Kopfhöreranschluss
  • Farben: Midnight Black, Starry Blue, Aurora Green, Eclipse Red, Comet White
  • Preis: ab 799 Euro (UVP) (8/128 GB)

Auf die Größe kommt es an

Abgesehen davon, dass das Zenfone 10 ziemlich dick ist, lässt es sich aber gut mit einer Hand bedienen. In der Hosentasche findet das kleine Handy wunderbar Platz, nur das Gewicht ist ähnlich hoch wie bei größeren Smartphones.

Einen großen Nachteil hat der kleine Screen beim Tippen. Die Tasten des Keyboards sind nämlich derart klein, dass ich andauernd Schwierigkeiten hatte, die korrekten Buchstaben und Symbole zu treffen. Nach einiger Zeit konnte ich meine Zielgenauigkeit zwar verbessern, auf einem größeren Bildschirm schreibt es sich aber dennoch wesentlich einfacher. 

Auch wenn es um die Darstellung von Inhalten geht, ist der Platz auf dem kleinen Display ziemlich beschränkt. Wer einmal einen größeren Screen gewohnt ist, wird sich wohl schwertun, auf einen kleineren Bildschirm zurück zu wechseln.

➤ Mehr lesen: Warum es keine kleinen Handys mehr gibt

Display und Fingerprint

Asus hat das Zenfone 10 mit einem 144 Hz AMOLED-Display ausgestattet. Allerdings greift das Gerät auf diese hohe Refresh-Rate nur beim Gaming zurück. Für Games, bei denen die Refresh-Rate einen Unterschied machen würden, ist das Gerät für meinen Geschmack allerdings zu klein.

Im Alltag kann zwischen 60, 90 und 120 Hz sowie dem adaptiven Modus gewählt werden. Scrollt man durch seine Feeds, wird man feststellen, dass das Zenfone 10 einen wirklich beeindruckend hochwertigen Bildschirm hat. Auffallend ist dies vor allem, weil die Inhalte extrem flüssig über den Screen wandern. Nur etwas heller könnte der Bildschirm sein.

Der Fingerprintsensor befindet sich nicht im Display und ist seitlich im Power-Button untergebracht. Weil ich das nicht gewohnt bin, führt das bei mir immer zu unabsichtlichen Berührungen, sodass sich das Gerät manchmal ungewollt entsperrt, manchmal in den Lock-Modus geht und nach dem PIN-Code verlangt. Davon abgesehen, ist der Fingerprintsensor äußerst zuverlässig und schnell.

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Asus Zenfone 10

Hochwertige Kamera

Das Kamerasystem des Zenfone 10 besteht aus einer 50 MP Hauptkamera und einem 13 MP Weitwinkelobjektiv. Die Hauptkamera erledigt ihre Arbeit mit vollster Zufriedenheit, sodass die Bilder von hoher Qualität sind, was Farbdarstellung, Schärfe und Dynamikumfang betrifft.

Wechselt man auf die Weitwinkelkamera, ist die Qualität der Fotos bei Tageslicht immer noch brauchbar und zufriedenstellen. Die Schärfe ist jedoch nicht mehr ganz so überzeugend und die Inhalte werden nicht mehr so farbstark wiedergegeben.

Die Unterschiede zwischen Haupt- und Weitwinkelkamera werden umso deutlicher, je schlechter die Lichtsituation wird. Zwar sind die Weitwinkelaufnahmen im Night-Mode noch herzeigbar, genauer hinsehen sollte man allerdings nicht, da die Details schon ziemlich verwaschen dargestellt werden.

Die Hauptkamera hingegen schafft es auch bei Dunkelheit im Nachtmodus noch wirklich gute Bilder anzufertigen. Manchmal übertreibt sie es zwar mit der HDR-Mischung, aber im Großen und Ganzen sind die Nachtfotos von hoher Qualität. Die Stabilisierung mittels Gimbal dürfte hier einen ordentlichen Teil dazu beitragen.

Porträt, Selfie und Gimbal-Videos

Beim Porträtmodus gibt es nichts auszusetzen. Das Erkennen und Ausschneiden von Gesichtern funktioniert wunderbar und die künstliche Tiefenunschärfe ist bis auf ein paar Kleinigkeiten einwandfrei umgesetzt - sowohl bei der Hauptkamera als auch bei der Selfie-Kamera.

Bei den Videoaufnahmen kann der Gimbal seine Stärke ausspielen. Kameraschwenks gehen besonders ruhig über die Bühne und selbst wenn man geht oder läuft, hält sich die Verwackelung in Grenzen. Nur das Bildrauschen stört bei der Videoqualität.

Porträt-Foto mit der Hauptkamera bei Sonnenuntergang / Selfie im Porträt-Modus bei Tageslicht

Leistung, Software, Updates und sonstiges

Ausgestattet mit einem Snapdragon 8 Gen 2 braucht man sich über die Leistungsfähigkeit keine allzu großen Gedanken machen. Alles läuft flüssig, rasch und ohne zu holpern.

Vorteilhaft finde ich, dass sich die Benutzeroberfläche stark an Stock-Android orientiert und ohne Schnörkel auskommt. Bei den Updates verspricht Asus 2 Android-Versionen und 4 Jahre Sicherheits-Updates. Das bedeutet, dass das Zenfone 10 noch Android 15 erhalten sollte.

Das kleine Asus-Handy ist überraschenderweise eines der letzten leistungsfähigen Smartphones, das noch über eine herkömmliche 3,5mm-Kopfhörerbuchse verfügt. Die Ausrede, dass man durch das Weglassen des Kopfhöreranschlusses Platz sparen wollte, gilt also nicht mehr.

Akku und Ladeleistung

Auch wenn das Zenfone 10 klein ist, hat es Asus geschafft, einen 4.300 mAh Akku zu integrieren. Das erklärt vermutlich auch, warum das Gerät so dick ist. Die Kombination aus großem Akku und kleinem Bildschirm kommt der Akkulaufzeit zu Gute. Wenn man nicht allzu viel Screen-Time hat, sollten sich sogar 2 Tage am Stück ausgehen.

Bei der Ladeleistung ist das Asus-Handy nicht allzu schnell unterwegs. Die maximale Energieaufnahme beträgt 30 Watt kabelgebunden und 15 Watt, wenn es kabellos geladen wird. Das passende Ladekabel sowie Netzteil sind im Lieferumfang enthalten. Auch eine Schutzhülle ist dabei. 

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Asus Zenfone 10

Fazit

Wer zu jenen gehört, die ständig herumjammern, dass es keine kleinen Handys mehr gibt, sollte damit aufhören und sich das Asus Zenfone 10 kaufen. Es hat fast alles, was ein Spitzen-Smartphone im Jahr 2023 ausmacht.

Das Display ist von hoher Qualität, könnte aber in bisschen heller sein. Die Kamera macht nahezu einwandfreie Fotos und Videos, die Leistung stimmt, die Akkulaufzeit ebenso.

Und auch der Preis geht für dieses hochwertige Gesamtpaket einigermaßen in Ordnung und ist noch halbwegs vertretbar. Zum Marktstart ist das Asus Zenfone 10 ab 799 Euro zu haben. Damit handelt sich Asus allerdings harte Konkurrenz ein.

Die Mitbewerber

Wie eingangs erwähnt, ist das Samsung Galaxy S23 ähnlich klein wie das Asus Zenfone 10, hat aber einen etwas größeren Bildschirm. Was die Ausstattung und Qualität angeht, spielen das Samsung- und das Asus-Handy in derselben Liga. Beim Preis hat das Galaxy S23 mittlerweile die besseren Karten: Es ist ab 688 Euro zu haben.

Deutlich günstiger und ähnlich klein geht es mit dem Google Pixel 7a: Es hat auch nur einen 6,1 Zoll Screen, durch den breiten Display-Rahmen sind seine Maße aber etwas ausladender.

Auch das Pixel 7a braucht mit seiner Kameraqualität einen Vergleich nicht scheuen. Bei der Leistung und mit dem 90 Hz Display gerät das Pixel-Handy ein wenig ins Hintertreffen. Dafür sind die 489 Euro ein starkes Argument.

➤ Mehr lesen: Google Pixel 7a im Test - Das etwas andere Smartphone

Abseits der Android-Sphäre gäbe es noch das iPhone 13 Mini (ab 689 Euro) und das iPhone SE (2022). Beide Geräte sind halt schon ein klein wenig älter, gegen eine Anschaffung spricht allerdings nichts.

Das iPhone 13 Mini ist sogar noch kleiner als das Zenfone 10 und kommt mit einem 5,4 Zoll Mini-Screen. Das SE-Modell (ab 483 Euro) ist durch den dicken Rahmen etwas ausladender und hat nur einen 4,7 Zoll großen Bildschirm. 

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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