Österreich

Bericht: Magna-Ingenieure arbeiten an Apple Car

Rund ein Dutzend Ingenieure des österreichisch-kanadischen Auto-Herstellers Magna sollen an Apples „Project Titan“ arbeiten. Das berichtet Bloomberg. Demnach habe man sich an den Konzern gewandt, um Entwicklungskosten zu sparen und arbeite gemeinsam mit den Ingenieuren in einem Geheimlabor im kalifornischen Sunnyvale an einem Konzept. Auf Anfrage der futurezone betonte Magna, dass man den Bericht nicht kommentieren wolle.

Vorbild Foxconn

Magna fertigt unter anderem für General Motors, Ford und Chrysler, aber auch Tesla zählt zu den Kunden. Bereits im April berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), dass der US-Konzern sein smartes Auto in Graz bauen lassen könnte. Magna kommentierte die Gerüchte nicht, durch den Wegfall einiger großer Aufträge, beispielsweise von Mini, könnten aber entsprechende Kapazitäten frei werden. Zuletzt gab Magna Steyr bekannt, dass man ab Anfang 2017 die Modelle von BMWs 5er-Serie in Graz fertigen werde.

Bloomberg berichtet, Magna will sich den taiwanischen Auftragshersteller Foxconn als Vorbild nehmen, der nahezu für jeden namhaften Technologie-Konzern fertigt, unter anderem Apple, Samsung und Microsoft. Auf ein ähnliches Konzept will man nun als Zulieferer setzen und dabei auch branchenfremden Unternehmen den Einstieg in das komplexe Geschäft ermöglichen. Dabei wolle man am gesamten Prozess beteiligt sein, sowohl an der Entwicklung als auch der Produktbeschaffung und Produktion, wie der österreichische Magna-Europa-Chef Günther Apfalter gegenüber Bloomberg betont. Gegenüber der futurezone bestätigt Magna, dass man "für neue Kunden immer offen und gesprächsbereit" sei, "unabhängig ob es sich hier um etablierte oder neue Hersteller im Markt handelt".

Das Handelsblatt berichtete bereits im April, dass Daimler und BMW aus Datenschutzbedenken eine Partnerschaft mit Apple abgelehnt haben.

Neuausrichtung mit altem Partner

„Project Titan“, wie der Codename für Apples eigenes Fahrzeug lautet, sorgte zuletzt durch eine Kündigungswelle für Schlagzeilen. Laut der New York Times habe man dutzende Entwickler gekündigt und das Projekt einer Neuausrichtung unterzogen. Ob davon auch der Deal mit Magna betroffen wäre, ist unklar. Apple gibt nicht einmal öffentlich zu, dass „Project Titan“ existiert, obwohl Berichten zufolge bereits Milliarden US-Dollar investiert wurden und mehr als 1000 Mitarbeiter daran arbeiten.

Bloomberg berichtete Ende Juli, dass man sich künftig auf die Entwicklung von Software für selbstfahrende Autos konzentriere. Die Pläne, ein eigenes Fahrzeug zu bauen, habe man noch nicht aufgegeben, allerdings seien diese vorerst zweitrangig. Ein Fahrzeug mit dieser Technologie könnte 2020 oder 2021 auf den Markt kommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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