Ein Cybertruck auf der Chicago Auto Show 2024.

Ein Cybertruck auf der Chicago Auto Show 2024.

© EPA/ALEX WROBLEWSKI

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Aktivisten wollen Cybertruck-Zulassung in EU-Land verhindern

Während man einem Teslas Cybertruck in den USA immer wieder einmal auf den Straßen begegnet, ist er in Europa noch ein Exot. Das liegt auch daran, dass es noch keine allgemeine Zulassung für das Fahrzeug innerhalb der EU gibt. 

Fahren kann man ihn theoretisch hier dennoch, und zwar über eine individuelle Einzelfahrzeuggenehmigung. Im Juli wurde auf diesen Umweg einer der E-Trucks in der Tschechischen Republik zugelassen.

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Tricks bei Zulassung?

Der Ablauf der Zulassung wirft aber Fragen auf. So soll beim Gewicht getrickst worden sein, damit das Auto in der Klasse N1 zugelassen werden kann. Dabei handelt es sich um “Fahrzeuge zur Güterbeförderung mit einer zulässigen Gesamtmasse von nicht mehr als 3.500 kg”. Der tschechische Cybertruck wiegt leer bereits 3,025 Tonnen. Man kann sich ausrechnen, dass die 3,5 Tonnen höchstzulässiges Gesamtgewicht alleine schon dadurch erreicht werden können, wenn 4 oder 5 Personen in dem Auto sitzen. 

Verkehrssicherheitsaktivisten wandten sich nun in einem Brief an den tschechischen Verkehrsminister Martin Kupka. Sie fordern, dass die Zulassung überprüft wird. In dem Cybertruck sehen sie eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer. Sein Design würde bei Unfällen „die Schwere der Verletzungen und die Lebensgefahr erhöhen“. Grund dafür seien scharfe Kanten und fehlende Knautschzonen. Dies würde ihn besonders für Fußgänger gefährlich machen. Darum forderten die Behörden auf, „dem Cybertruck den Zugang zu öffentlichen Straßen zu verwehren“.

Zu den Unterzeichnern des Briefes zählt etwa die Internationale Fußgängervereinigung, das European Transport Safety Council und die European Cyclists Federation

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Tschechische Behörde sieht kein Problem

Auf Anfrage des Guardian sieht das tschechische Verkehrsministerium kein Problem bei der Zulassung des E-Autos, obwohl die vorgelegten Daten zeigen, dass der Truck schon beim Transport von 4 Personen und einer geringen Zuladung die Gewichtsgrenze übersteigen kann. Die Behörden weisen zudem darauf hin, dass es sich lediglich um eine Einzelfahrzeug- und keine Typengenehmigung handle, die auch nur in Tschechien gilt.

Dennoch war der tschechische Truck, der für Werbekampagnen genutzt wird, auch schon in anderen EU-Ländern unterwegs. Es ist mindestens fragwürdig, ob das rechtlich in Ordnung war.

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