E-Auto-Stecker

Selbst nach vielen Jahren muss man sein E-Auto nicht viel öfter aufladen

© REUTERS / Eric Gaillard

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So lange hält ein E-Auto-Akku nach 300.000 Kilometern

Eines der größten Bedenken vor der Anschaffung eines E-Autos ist bei vielen Käufern die Lebensdauer des Akkus. Viele denken dabei vielleicht an ihre Smartphones, bei denen sich oft schon nach 2 Jahren deutliche Kapazitätsverluste bemerkbar machen. Deshalb ist für viele schwer vorstellbar, einen Smartphone-Akku über 5 Jahre verwenden zu können. Bei Autos ist es hingegen keine Seltenheit, sie 5 bis 15 Jahre zu fahren. Doch wie lange hält der Akku nach Hunderttausenden Kilometern?

Eine neue Studie der P3 Group in Kooperation mit dem österreichischen Unternehmen Aviloo zeigt, dass sich viele zu Unrecht oder zumindest übertrieben sorgen. Die Untersuchung von über 7.000 Fahrzeugen ergab, dass die meisten Batterien nach 100.000 Kilometern Laufleistung noch fast 90 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen. 

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E-Auto-Akku nach 300.00 Kilometer

Selbst nach 300.000 Kilometern sind es immer noch 87 Prozent. Die Analyse zeigt, dass die Alterung der Akkus in den ersten 30.000 Kilometern zwar beschleunigt verläuft und recht schnell auf etwa 95 Prozent sinkt, sich danach aber stabilisiert. 

Wie gut ein Akku seine ursprüngliche Kapazität behält, liegt freilich auch daran, wie man mit ihm umgeht. Faktoren wie Temperatur, Ladezustand und Nutzungsverhalten beeinflussen die Alterungsgeschwindigkeit. Moderates Fahrverhalten, mittlere Ladegeschwindigkeiten und die Vermeidung extremer Temperaturen, können die Lebensdauer der Batterie zusätzlich verlängern, heißt es in der Untersuchung.

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In der Untersuchung halten die Autorinnen und Autoren fest, dass die Akkus nach der Nutzung im Elektroauto noch einen hohen Restwert hätten. Bevor sie recycelt werden müssen, könnten sie anderweitig eingesetzt werden. Etwa als Speicherlösungen für erneuerbare Energien. 

Weitere Studie mit ähnlichen Ergebnissen

Wired berichtet von einer ähnlichen Studie des kanadischen Unternehmens Geotab. Während die Untersuchung von P3 sich auf Autos mit einem Alter zwischen 3 und 5 Jahren konzentrierte, hat Geotab auch deutlich ältere Fahrzeuge miteinbezogen. 

Geotab führte die entsprechende Untersuchung 2019 und 2024 durch. Dabei wurde der Kapazitätsverlust nicht auf Basis der Laufleistung, sondern des Alters berechnet. In der jüngsten Studie wurden 5.000 Fahrzeuge untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Akkukapazität im Schnitt 1,8 Prozent pro Jahr sinkt. In der Studie aus dem Jahr 2019 kam man auf 2,3 Prozent

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Geht man von einem rein linearen Sinken der Kapazität aus, heißt das, dass ein E-Auto nach 10 Jahren immer noch 82 Prozent seiner Kapazität aufweist. Damit will das Unternehmen auch der Angst entgegentreten, dass man den Akku des eigenen E-Autos irgendwann um teures Geld tauschen lassen müsste: “Batterien für Elektrofahrzeuge müssen nie ausgetauscht werden”, schreibt das Unternehmen in der entsprechenden Presseaussendung

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