Enthüllt

Fire Phone: Amazon kündigt eigenes Smartphone an

Amazon hat am Mittwochabend sein erstes Smartphone, das Fire Phone, vorgestellt. Das 4,7 Zoll große IPS LC-Display des Smartphones löst mit 1280 mal 720 Bildpunkten auf und sei laut Amazon auf "einhändige Bedienung optimiert" und "sehr hell" (mehr als 500 Nits). Es kommen ein Quadcore-Prozessor mit einer Taktrate von 2,2 GHz (Adreno 330 GPU) sowie zwei Gigabyte RAM zum Einsatz. Sowohl Front als auch Rückseite werden von Gorilla Glass 3 geschützt, das Gehäuse besteht aus Aluminium.

Die 13 Megapixel-Kamera ist mit einem optischen Bildstabilisator sowie einer lichtstarken Linse (f/2.0) ausgestattet. Um einfacher Bilder aufzunehmen, ist ein dedizierter Kamera-Knopf vorhanden. Zudem erhalten alle Fire Phone-Nutzer "unbegrenzten Speicherplatz für Fotos" auf Cloud Drive. Die mitgelieferten Kopfhörer sollen durch Magnete auf der Rückseite verhindern, dass es Kabelgewirr gibt.

Firefly erkennt alles

Amazon will bei seinem Smartphone vor allem mit Bedienungsfreundlichkeit punkten. Per Dienst Mayday kann rund um die Uhr kostenlos ein Mitarbeiter des Amazon-Supports kontaktiert werden, der Schritt für Schritt Problemlösungen anbieten soll. Aber Amazon hat auch nicht vergessen, dass es im Kern ein Versandhändler ist.

Mit Hilfe des Features Firefly können Produkte eingescannt und über einen von Amazons Shops angezeigt werden. So können beispielsweise TV-Serien, Musik oder Filme durch zuhören erkannt werden. Laut Bezos können mit Firefly weit über hundert Millionen Objekte erkannt werden. Amazon hat sogar einen eigenen Knopf für Firefly am Smartphone vorgesehen, mit dem sich die App in "weniger als einer Sekunde" öffnen lassen soll. Dank einem SDK sollen Entwickler Zugriff auf die Funktionen von Firefly erhalten. Bezos demonstrierte das mit der Fitness-App MyFitnessPal, die so Nahrungsmittel erkennen kann.

Statt dem erwarteten 3D-Display verfügt das Smartphone über eine "dynamische Perspektive". Diese nutzt insgesamt vier Kameras, die auf die Umgebung sowie den Benutzer gerichtet sind und so den Blickwinkel auf ein 3D-Objekt beim Neigen des Kopfes verändert. Die Kameras verfügen über ein Sichtfeld von 120 Grad sowie Infrarot-Sensoren, um Tiefen-Informationen aufzunehmen. Die Bewegungen werden über einen eigenen Prozessor berechnet. Die Funktion soll auch zum Steuern des Smartphones genutzt werden, beispielsweise zum Scrollen. Das Smartphone wird vorerst nur in den USA, exklusiv beim Mobilfunker AT&T, für 199 US-Dollar (32 GB, mit LTE) verfügbar sein.

Prime als Erfolgsfaktor

Aber auch zu anderen Erfolgen hat sich Amazon-Chef Jeff Bezos am Mittwoch geäußert. Amazon Prime zählt laut Bezos derzeit "mehrere zehn Millionen Mitglieder", vor allem der Videostreaming-Dienst Prime Instant Video und das hauseigene Tablet Kindle Fire hätten dem Dienst einen Schub verliehen. Zuvor bot der Dienst lediglich schnellere Lieferzeiten für Bestellungen. Der Dienst kann in Österreich zwar abonniert werden, bietet aber nur sehr eingeschränkte Funktionen. Das rief unter anderem den VKI auf den Plan.

Aufstieg zum Hardware-Hersteller

Amazon ist in den letzten Jahren verstärkt in das Hardware-Geschäft eingestiegen. Zuletzt wurde die Set-Top-Box Fire TV vorgestellt, bereits seit einigen Jahren ist der eReader Kindle sowie die Tablet-Reihe Kindle Fire verfügbar. Dabei verfolgt der Versand-Händler eine rigorose Strategie und verkauft seine Geräte zu sehr günstigen Preisen. Der Kunde muss dafür aber in Kauf nehmen, dass er lediglich Zugang zu Amazons Shops bekommt. Amazons eigener App Store zählt mittlerweile mehr als 240.000 Android-Apps und ist schon bald auch für BlackBerry verfügbar. Zudem werden eBooks, Filme und Musik angeboten.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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