Dieses E-Auto hat einen eingebauten Gaming-PC
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Man sollte meinen, dass es ziemlich einfach ist ein Elektroauto aus dem Boden zu stampfen. Dies suggerieren zumindest E-Auto-Start-ups, die mittlerweile fast monatlich aus dem Nichts auftauchen.
Das Neueste davon ist IndiEV aus Kalifornien, USA. Ihr erstes Elektroauto, der Indi One, soll schon Ende 2022 starten und 45.000 US-Dollar kosten. Von der Größe her dürfte er am ehesten einem Tesla Model Y entsprechen, das in den USA ab 50.000 US-Dollar erhältlich ist.
Elektroauto soll einen integrierten Supercomputer haben
IndiEV will ein skalierbares Akkupack nutzen, um zukünftig kostenschonend teurere und günstigere Modelle zu bauen. Auch die Mischung aus „futuristisch außen – minimalistisch und damit viel Platz bietend innen“ gehört mittlerweile zu den Standard-Argumenten, die E-Auto-Start-ups für ihre neuen Vehikel vorbringen.
Ungewöhnlich ist allerdings die Behauptung, dass der Indi One „das erste Fahrzeug mit einem integrierten Supercomputer“ ist. Auf Nachfrage von The Verge stellt sich allerdings heraus, dass der Supercomputer ein Windows-PC mit Intel i7 Prozessor und Nvidia RTX2080 Grafikkarte ist. Das ist ein brauchbarer Gaming-PC, aber weit von einem Supercomputer entfernt.
5G-Modem im Auto und VR-Headsets auf der Rückbank
Tatsächlich dürfte IndiEV der Gaming-Aspekt am Herzen liegen. So wurde bei einem Marketing-Briefing gesagt, dass man damit „jedes Triple-A-Game, jedes Virtual-Reality-Spiel und jedes Augmented-Reality-Game spielen kann.“ Personen auf der Rückbank könnten etwa während der Fahrt Spiele und Medieninhalte mit Virtual-Reality-Headsets konsumieren, so IndiEV.
Als weiteres Beispiel wurde genannt, dass Fahrten, die mit den Außen- und Innenkameras gefilmt wurden, direkt auf dem 15-Zoll-Touchscreen bearbeitet und geschnitten werden können. Hochgeladen wird das fertige Video dann per eingebautem 5G-Modem. Der Indi One hat auch einen zweiten 15-Zoll-Touchscreen im Cockpit. Dieser steuert das Linux-basierte Bord-Informationssystem.
IndiEV gibt an, dass das Auto auf den Fotos ein funktionstüchtiger, handgebauter Prototyp ist. 65 Menschen hätten 4 Jahre daran gearbeitet. Außerdem habe man bereits einen Zulieferer in Südkorea, der 12 Karosserien für weitere Prototypen gebaut hat.
Geldgeber*innen des Start-ups sind unbekannt
Wer hinter IndiEV steckt und das Start-up finanziert, wurde nicht gesagt. Laut Gerichtsdokumenten wurde es von einem chinesischen Geschäftsmann namens Shi Hai gegründet. Der taucht auch in anderen Gerichtsdokumenten auf. Er und seine anderen Unternehmen wurden bereits 3x geklagt, wegen Rassismus, schlechter Behandlung der Angestellt*innen und unzulässige Kündigung und Nichtausbezahlen von Löhnen.
Einige der Angestellt*innen von IndiEV haben zuvor bei einem anderen Elektroauto-Start-up gearbeitet: Faraday Future. Auch das wurde von einem chinesischen Geschäftsmann gegründet, im Jahr 2014. Seitdem gab es Insolvenzen, Übernahmen, viel Personalaustausch und nicht eingehaltene Verkaufsstarts. Aktuell soll das erste E-Auto, der FF91, Mitte 2022 starten.
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