Gefahr durch defekten Speicher: Bundesamt ermittelt gegen Tesla
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Probleme mit der Media Control Unit in Tesla-Autos haben das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf den Plan gerufen. Die Behörde hat nach Informationen der „Bild am Sonntag“ ein Verfahren gegen den Elektroautohersteller eingeleitet. Das KBA habe den US-Konzern aufgefordert, der Behörde Informationen über mögliche Sicherheitsrisiken der Touchscreen-Bedienung in der Mittelkonsole von verschiedenen Modellreihen zu geben.
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA hatte Tesla Mitte Januar wegen dieser Sicherheitsrisiken zu einem Rückruf aufgefordert. Betroffen sind rund 158.000 von Teslas älteren Modellen S und X mit Baujahren von 2012 bis 2018.
Ausfälle des Speichers
Konkret geht es um Ausfälle des eMMC-Speichers der Media Control Unit. Das Linux-Betriebssystem schreibt massig System-Logs auf den eMMC-Speicher. Ist dieser 8 GB Flash-Speicher voll, werden alte Daten wieder überschrieben. Da das so häufig passiert, wird der eMMC-Speicher beschädigt. Eigentlich gibt es eine Sicherheitsmaßnahme gegen diese Art von Defekt, genannt Wear Leveling. Dieses greift aber in diesem Fall nicht, weil die 8 GB Speicherkapazität zu gering für die Optimierungsmaßnahme ist.
Kommt es zu einem Ausfall, können bestimmte Fahrzeugfunktionen nicht mehr bedient werden. Die US-Behörde warnte etwa vor Beeinträchtigungen der Rückfahrkamera oder des Fahrassistenzprogramms.
Prüfung
Ein KBA-Sprecher sagte „Bild am Sonntag“: „Das Kraftfahrt-Bundesamt ist über den Sachverhalt informiert, es steht mit der NHTSA im Kontakt und hat seinerseits die Prüfung eingeleitet. Das Ergebnis der Prüfung steht noch aus.“
Ungeklärt blieb, wie viele Autos in Deutschland betroffen sein könnten. Anfragen beim KBA und bei Tesla blieben am Sonntag zunächst unbeantwortet.
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