Google warnt Nutzer künftig vor Hitzewellen
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Google wird ab sofort Nutzer*innen vor Hitzewellen warnen. Wer in der Suchmaschine nach dem Wetter oder direkt nach "Hitzewelle" oder "extremer Hitze" sucht, wird in betroffenen Regionen eine entsprechende Warnmeldung sehen. Außerdem wird Google Informationen mitliefern, wie man sich schützen kann, heißt es in einem Blogeintrag.
Neben Informationen dazu, wie lange die Hitzewelle voraussichtlich andauern wird, werden auch Tipps gegeben, wie man sich abkühlen kann. Zudem informiert Google basierend auf Informationen des Global Heat Health Information Network (GHHIN), welche gesundheitlichen Probleme durch extreme Hitze auftreten können.
Zusammenarbeit mit Städten
Google weitet außerdem seinen Environmental Insights Explorer aus. Das Programm ist für Verantwortliche und städtische Mitarbeiter*innen gedacht. Es soll dabei helfen, Hitzeinseln zu identifizieren. Diese Bereiche sind meist stark zugebaut, weshalb sich die Hitze staut.
Eine Möglichkeit, das zu verhindern, ist das Pflanzen von Bäumen. Mit Tree Canopy bietet Google die Möglichkeit, die Baumbestände einer Stadt darzustellen. Dafür werden Luftaufnahmen mithilfe von KI interpretiert. So lasse sich schnell überblicken, in welchen Gebieten mehr Grünflächen gebraucht werden.
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Aus den 14 Städten, die Tree Canopy bereits nutzen, werden ab sofort 350. Im Laufe des Jahres sollen Tausende neue dazu kommen. In Österreich findet man geschätzte Daten zum Baumbestand u.a. für Graz, Linz und Innsbruck.
Solardach-Potenzial
Google identifiziert ebenfalls sogenannte "Cool Roofs", also kühlende Dächer, als Maßnahme für die Hitzereduktion. Dabei werden Gebäudedaten dahingehend analysiert, ob sie Sonnenlicht und damit auch Hitze reflektieren.
So zeigt Google für Wien ein Solarpotenzial von 2,54 Millionen MWh pro Jahr an, würde man Solardächer auf die Gebäude bauen. Ähnliche Projekte gibt es unter anderem vom europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus. Google wird das Tool in Zukunft in Zusammenarbeit mit ausgewählten Städten testen.
Google Maps Daten interpretiert
Neben Daten zu Gebäuden und Bäumen werden auch Informationen zum Verkehrsaufkommen geliefert. Woher Google die Daten für den Environmental Insights Explore nimmt, teilt das Unternehmen nicht mit. Es heißt lediglich, man nutze "spezifische, nur Google zur Verfügung stehende Datenquellen und Modellierungsfunktionen, um Schätzungen zu Aktivitäten, Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten zu erstellen". Dazu gehören zusammengefasste Standortdaten, Gebäudeumrisse und -typen sowie Luftaufnahmen (mehr dazu hier).
Die Schätzungen würden auf tatsächlichen Messungen der Aktivitäten und der Infrastruktur beruhen. Google sammelt für die Navigation über Maps bereits Verkehrsdaten. Zudem ist es mithilfe künstlicher Intelligenz schon lange möglich, Dächer auf Satellitenbildern zu interpretieren. Das setzt etwa die Grazer Firma Blackshark.ai ein, unter anderem für den Flight Simulator von Microsoft.
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