Google startet VPN-Service: Was er kann und wie man ihn aktiviert
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Google bietet zu seinem Abo-Service Google One nun auch einen VPN an. Wer mindestens 2 Terabyte Speicherplatz (9,99 Euro/mntl.) gebucht hat, kann den Dienst jetzt auch in Österreich kostenlos nutzen. In den kommenden Tagen sollten Abonnent*innen ihn in ihrer Google-One-App finden, das Angebot wird jetzt nach und nach freigeschaltet.
Wir erklären euch:
- wie der Dienst funktioniert
- welche Daten Google sammelt (und welche nicht)
- wie man ihn aktiviert
Was macht Googles VPN?
Ein VPN sorgt - vereinfacht gesagt - dafür, dass beim Surfen im Netz die eigenen Privatsphäre geschützt wird. Zudem kann man Geoblocking umgehen, also Inhalte aufrufen, die eigentlich für den Zugriff aus einem bestimmten Land gesperrt sind. Nutzt man das kostenlose WLAN von Hotel, Cafe oder im Zug schützt der VPN davor, dass diese die Daten mitlesen können. Die VPN-Anbieter selbst können die Daten aber einsehen.
Google beteuert in seinem Whitepaper, anders als einige VPN-Anbieter, keine Daten zu protokollieren. Die Authentifizierung der Nutzer*innen und deren Aktivitäten wurden mit 2 separaten Diensten umgesetzt. Die Kommunikation zwischen den beiden Diensten passiert über "blinde Tokens". Das verhindert, dass beide Vorgänge die selbe Kennung verwenden.
Das ist nach Aussage von Google für Angreifer*innen fast unüberwindbar. Nur wenn beide Dienste geknackt wurden, könne ein Bezug zwischen Nutzer*innen und deren Online-Aktivitäten hergestellt werden.
Diese Daten speichert Google
Google sammelt natürlich trotzdem einige Daten, diese sind aber alle aggregiert. Das bedeutet, es handelt sich nur um zusammengefasste Daten, die inhaltlich gruppiert werden. Genauer sammelt Google folgende Daten:
- Aggregierter Durchsatz
- Aggregierte Betriebszeit des VPN-Tunnels
- Aggregierte Latenz des VPN-Tunnelsetups
- Aggregierte Bandbreite insgesamt
- Aggregierte Paketverlustrate
- Aggregierte Ausfallrate des VPN-Tunnels
- Aggregierte Versuche für den Wiederaufbau des VPN-Tunnels
- Aggregierte CPU- und Speicherauslastung von Dienst und/oder Server
- Aggregierte Fehlerquote des VPN-Tunnelaufbaus
Die Auswertung dieser Daten nutzt Google, um Statistiken zur Nutzung des VPN-Dienstes zu erstellen, Fehler zu identifizieren und Betrugsversuche zu vermeiden, heißt es im Whitepaper.
Zusätzlich wird gegebenenfalls erhoben, wie häufig Nutzer*innen den Dienst in den vergangenen 28 Tagen verwendet haben. Dabei wird aber weder der genaue Zeitpunkt noch die Dauer der Nutzung gespeichert. Außerdem werden Protokolle von Serverfehlern gespeichert, allerdings ohne die Anfrage- bzw. Antwortdaten zu sichern.
Diese Daten speichert Google nicht
Laut Google speichert das Unternehmen folgende Daten seiner Nutzer*innen nicht:
- Netzwerkverkehr, einschließlich DNS
- IP-Adressen von Geräten, die mit dem VPN verbunden werden
- Die von einzelnen Nutzern verwendete Bandbreite
- Verbindungszeitstempel von Nutzern
So aktiviert man den Google-VPN
Voraussetzung, damit man den VPN aktivieren kann, ist ein Google-One-Abo mit mindestens 2 TB Speicherplatz. Das ist die 3. Abo-Stufe nach 100GB und 200GB. Der Cloud-Dienst umfasst den Speicherplatz für GMail, Google Docs und Google Fotos. In der zugehörigen Google-One-App findet man den Dienst in den kommenden Tagen finden:
- Google-One-App installieren und öffnen
- Auf der Startseite wird die Option "VPN freischalten" angezeigt, darauf tippen
- Schieberegler zum Aktivieren nach rechts schieben
- Man erhält die Benachrichtigung "VPN ist verbunden"
- Über den Schieberegler kann der VPN auch wieder ausgeschaltet werden
Ist er jetzt noch nicht aufrufbar, sollte man im Laufe der Woche immer wieder prüfen, ob die App den Dienst anzeigt und ob alle aktuellen Updates für die App installiert sind. Taucht die Option immer noch nicht auf, kann man die App deinstallieren und neu herunterladen.
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