Tom Brady wird von Meta zum Chatbot gemacht

Tom Brady wird von Meta zum Chatbot gemacht

© USA TODAY Sports / Nathan Ray Seebeck

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Meta macht jetzt auch KI-Chatbots - mit Gesichtern von Promis

Die Facebook-Mutter Meta hat ihre mit Spannung erwarteten ersten generativen KI-Chatbots enthüllt. Konzernchef Mark Zuckerberg stellte unter anderem eine Software vor, die schnell Bilder aus Text-Eingaben generieren kann. Diese Bilder sollen anschließend in Postings bei Online-Netzwerken verwendet werden können.

Darüber hinaus will Meta die Nutzer*innen mit KI-Bots interagieren lassen, die auf verschiedene Themen und Wissensbereiche spezialisiert sind. Prominente leihen ihre Gesichter dafür - etwa Football-Star Tom Brady für einen Bot zu Sport-Themen. Insgesamt soll es 28 solche Chatbots geben.

Auch Avatare von Paris Hilton, MrBeast und Snoop Dogg sind mit dabei. Im "AI Studio" sollen Unternehmen eigene Künstliche Intelligenzen entwickeln können. Prominente könnten mit der Zeit KI-Versionen von sich auf die Plattform bringen, sagte Meta-Produktchef Chris Cox.

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KI in den meisten Meta-Produkten

Der Chatbot mit dem Namen Meta AI soll als generative Künstliche Intelligenz (KI) auf dem Sprachmodell Llama 2 beruhen, das der Konzern im Juli der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Er gehört damit zu der Klasse von KI-Systemen, deren bekanntester Vertreter gegenwärtig ChatGPT des Microsoft-Verbündeten OpenAI ist.

Meta AI werde dafür Zugriff auf Echtzeit-Informationen über Microsofts Suchmaschine Bing erhalten, sagte Zuckerberg. Auch die neue Version der smarten Ray-Ban-Sonnenbrille soll langfristig KI-Funktionen anbieten. Ein Software-Update im kommenden Jahr werde etwa Übersetzungen ermöglichen und Gegenstände und Orte im Umfeld des Trägers erkennen können.

Künstliche Intelligenz werde verändern, wie Menschen die meisten Produkte von Meta (Facebook, Instagram, Threads, WhatsApp, Messenger) nutzen, betonte Zuckerberg. Da KI-Software manchmal unerwartete und problematische Inhalte erzeugen kann, werde sich Meta mehr Zeit mit der Einführung solcher Funktionen lassen als sonst üblich.

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Die neue Meta Quest 3

Cox räumte ein, dass für die meisten Menschen KI-Anwendungen noch nicht zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden sind. "Sie sind definitiv interessant, aber wir haben noch nichts gesehen, was tagtäglich nützlich wäre wie etwa WhatsApp, E-Mail oder die Kamera."

Auf der hauseigenen Konferenz Meta Connect wurde auch die neue VR-Brille Quest 3 vorgestellt. Das Gerät nimmt mit Kameras den Raum auf und stellt ihn dreidimensional dar. Danach kann man digitale Objekte in die reale Umgebung einbetten. Das können zum Beispiel virtuelle Fotos an der Wand sein - oder ein Portal, über das man in eine andere virtuelle Welt schlüpfen kann.

Die Quest 3 bringt den VR-Pionier Meta stärker in direkte Konkurrenz mit Apple, das mit seiner bald erscheinenden Brille Vision Pro ebenfalls reale und künstliche Welten verschmelzen will. Meta betont jedoch, dass man die Technologie erschwinglicher anbieten wolle: Quest 3 kostet in den USA 499 Dollar, während die Apple-Brille im kommenden Jahr für 3.500 Dollar auf den Markt kommen soll.

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Metaverse, ein Milliardengrab?

Zuckerberg setzt schon lange auf virtuelle Welten. Er ließ den Facebook-Konzern in Meta umbenennen, um den Fokus auf die virtuelle Umgebung, das "Metaverse", zu unterstreichen. Zugleich verschlingt die Entwicklung Quartal für Quartal Milliarden Dollar - während die Technologie noch keinen Massenmarkt eroberte.

Allein im ersten Halbjahr 2023 verbuchte die Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von 7,7 Milliarden Dollar. Es seien jedoch Investitionen, die sich am Ende auszahlen würden, zeigte sich Technik-Chef Andrew Bosworth überzeugt. "Man kann an den Zahlen in den Quartalsberichten ablesen, wie sicher wir uns darüber sind", sagte er der deutschen Presseagentur DPA.

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