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So funktioniert das erste österreichische Mobilfunk-Abo

Beim Mobilfunker Drei gibt es seit dieser Woche etwas Neues: Statt eines herkömmlichen Tarifs können Kund*innen jetzt auch ein Abo per App abschließen. Die App heißt „up 3“ und ist sowohl für Apple als auch bei Android verfügbar. Anders als bisher melden Nutzer*innen dann keinen neuen Tarif mehr im Handy-Shop an, sondern klicken sich mit ihrem neu erworbenen Smartphone durch einen mehrstufigen Registrierungsprozess in der App.

Danach können sie im 5G-Netz von Drei surfen, telefonieren und SMS verschicken. Aktuell kostet das Abo 25 Euro pro Monat (der Preis gilt dann ein Abo-Leben lang). Das ist ein Einführungspreis von Drei. Alle, die sich erst später für ein Abo entscheiden, werden als regulären Preis 50 Euro pro Monat zahlen. Doch wie funktioniert das Abo in der Praxis? Das haben wir uns angesehen - von der Registrierung des Kontos bis zur „Pausierung“ oder Kündigung.

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Los geht's - so sieht das Menü aus, wenn man die App zum ersten Mal aufruft

Runterladen und anmelden

Nach dem Runterladen und der Installation der App "up von Drei" aus dem jeweiligen Store (Android hier und iOS hier) kommt man zunächst in ein das Menü "Los geht's". Dort stehen vier Registrierungsmöglichkeiten zur Auswahl: Die Anmeldung per Facebook-, Google- oder Apple-Konto sowie die Möglichkeit, für die App einen gänzlich eigenen Account mit E-Mail-Adresse und Passwort anzulegen.

Wer sich mit seinem bereits vorhandenen Konto eines der drei Dienste anmeldet, muss sich kein neues Passwort merken. Wer sich mit seiner Apple ID anmeldet, kann künftig auch Face ID nutzen, um sich anzumelden. Da die App aber künftig vor allem im Hintergrund aktiv ist, ist ein andauerndes Ab- und Anmelden nicht notwendig, so dass dieser vermeintliche Vorteil in der täglichen Praxis nur geringfügige Auswirkungen hat.

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Alle Konditionen auf einen Blick

Direkt nach dem Anmelden wird man mit "Servus" begrüßt und bekommt die Möglichkeit, per Klick das Konto fertigzustellen und ein Abo einzurichten. Als Erstes werden einem dann die exakten Konditionen angezeigt. Das ist nicht nur zwecks Transparenz notwendig, sondern auch gesetzlich so vorgeschrieben. Mobilfunkanbieter unterliegen strengen Auflagen, was die Kundeninformation betrifft. Dazu gehört eine Seite, bei der allen Konditionen genau aufgelistet sein müssen.

Das steht drin

Zum Start erhält man bei Drei folgende Bedingungen: Unlimitierte Minuten und SMS in Österreich und der EU, unlimitierte Daten in Österreich und 30 GB pro Monat in der EU, bis zu 300 Mbit/s Download und bis zu 100 Mbit/s Upload, 100 Minuten von Österreich in die EU sowie ein paar weitere Konditionen (siehe Bild). Es ist jedoch möglich, Zusatzpakete hinzuzubuchen, sobald man das Abo fertig eingerichtet hat.

Per Mausklick lassen sich alle Leistungsbestimmungen in einem eigenen Dokument öffnen und speichern. Wenn man damit einverstanden ist, klickt man auf "Abo bestätigen", um weiterzukommen.

Persönliche Daten und Registrierung

Als Nächstes müssen Kund*innen ihre persönliche Daten eingeben: Name, Titel, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse sind verpflichtend, die Wohnadresse ist optional. Die E-Mail-Adresse wird in einem zweiten Schritt auch gleich überprüft, denn sie gilt als wichtiger Kanal, um künftig mit dem Mobilfunker in Verbindung zu treten. Außerdem gibt es in Österreich eine Registrierungspflicht. Mobilfunker müssen eine Identitätsfeststellung machen - diese folgt in einem späteren Schritt.

Drei sendet gleich nach der Registrierung eine E-Mail an die angegebene E-Mail-Adresse, um zu sehen, ob diese existiert. Hier muss man seine Registrierung noch einmal rückbestätigen, um den Prozess in der App fortsetzen  und das Abo anlegen zu können.

Dann muss man auch noch ein vierstelliges Kundenkennwort eingeben und abspeichern. Dieses wird seitens des Mobilfunkers dann abgefragt, wenn "sensible Aufgaben" anstehen, etwa wenn man sein Handy sperren lassen möchte, weil es gestohlen wurde.

Zahlungsmöglichkeiten

In Folge bekommt man die Bestätigung in der App angezeigt und noch einmal eine Zusammenfassung seiner Bestellung des Abos. Als Kund*in wird man aufgefordert, die Bestellung zu überprüfen. Ist alles korrekt, geht es nun weiter zur Zahlung.

Um zu zahlen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: per Kreditkarte (MasterCard, Visa), per PayPal, per Apple Pay oder per SEPA. Gemanagt wird dieser Service vom Zahlungsdienstleister "unzer", der Drei bei der Abwicklung unterstützt. Die Zahlungsmöglichkeit kann später jederzeit innerhalb der App geändert und adaptiert werden, sollte man einmal die Kreditkarte wechseln, diese ablaufen, oder man doch lieber über eine andere Methode bezahlen möchte.

Was Kund*innen noch wissen sollten: Es wird testweise ein Betrag von 0,10 Cent abgebucht, um zu schauen, ob die Zahlungsmöglichkeit auch korrekt angegeben wurde. Dieser Betrag wird dann sofort wieder rückgebucht, wenn die Methode verifiziert wurde. Das Abo wird dann in Folge monatlich abgebucht.

Nach der Zahlung geht es an die Feststellung der Identität.

Identitätsüberprüfung

Wie bereits erwähnt ist es vom Gesetz vorgeschrieben, dass der Mobilfunkanbieter die Identität der Nutzer*innen überprüft. Dazu gibt es wieder verschiedene Optionen: Man kann sich mit seinem Online-Banking-Login identifizieren, oder aber mittels Foto-Identifikation (Smartphone und Ausweis), oder man verwendet die Handy-Signatur.

Setzt man auf die Handy-Signatur, muss man hier seine Zugangsdaten eingeben, und die Signatur in der externen App bestätigen. Danach kommt man wieder auf die Drei-App zurück und die Identifizierung ist abgeschlossen.

Welche dieser Möglichkeiten man - sowohl bei der Registrierung, Zahlung oder Identifikation - wählt, steht jede*r Nutzer*in völlig frei. Drei hat sich beim Anbieten der Auswahlmöglichkeiten an gängigen Möglichkeiten orientiert, um es für Kund*innen so bequem wie möglich zu machen. Laut Angaben von Drei ist die Datenübertragung bei allen angebotenen Prozessen gleichermaßen verschlüsselt und geschützt.

Nachdem all diese Schritte durchgeführt wurden, sind wir allerdings immer noch nicht fertig. Erst muss noch das eSIM-Profil eingerichtet werden.

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Das ist der letzte notwendige Schritt, bevor man dann im 5G-Netz von Drei telefonieren kann. Dieser Prozess läuft im Hintergrund ab und dauert je nach Tages- und Nachtzeit zwischen 5 und 10 Minuten. Ist dieser Prozess abgeschlossen, werden Nutzer*innen mit "Servus XXX" (also ihrem Namen) begrüßt. Klickt man auf "eSIM-Profil installieren", ist dieser Vorgang dann abgeschlossen.

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Will man als Nutzer*in jetzt noch seine Rufnummer übertragen, kann man das ebenfalls im Anschluss tun. Je nachdem ob man bereits eine sogenannte NÜV-Information von seinem alten Provider zugeschickt bekommen hat, ändert sich hier der Prozess, welche Daten man eingeben muss. Hat man die NÜV-Information nicht vorliegen, kann man die Rufnummernübertragung trotzdem durchführen.

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Abo pausieren bzw. kündigen

Dann ist eigentlich nur noch eines wichtig: Wie wird man das Abo wieder los, wenn man es nicht mehr braucht? Das geht ganz einfach unter dem Menüpunkt "Einstellungen" gibt es gleich als erstes die Option "Up 3 pausieren / aktivieren". Klickt man da drauf, sieht man, dass das Abo aktiv ist, in dem der Schieberegler auf grün steht.

Um das Abo zu deaktivieren zieht man den Regler nach links und wird aufgefordert, sein Kundenkennwort einzugeben. Außerdem ist vermerkt, bis wann man das Abo pausieren kann, ohne dass der monatliche Betrag für den Folgemonat abgebucht wird.

Warum kann man das Abo nur pausieren und nicht ganz kündigen? Weil es keine klassische "Kündigungsfrist" gibt und daher auch gar keine Notwendigkeit, das Abo ganz zu kündigen. War das Abo insgesamt 12 Monate pausiert, wird die Rufnummer freigegeben.

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Was ist sonst noch wichtig?

Bevor ihr euch für das Abo von Drei entscheidet, müsst ihr wissen, dass es derzeit nur mit Smartphones mit eSIM abgeschlossen werden kann. Das ist eine im Smartphone fest verbaute SIM-Karte, die sich nicht tauschen lässt. eSIMs sind derzeit vor allem in höherpreisigen, neueren Smartphones verbaut (neuere iPhones und neuere Samsung Galaxy Modelle). Drei rechnet jedoch damit, dass die Zahl der eSIM-fähigen Geräte in Österreich bis zum Jahresende bereits rund 2 Millionen betragen wird.

Auch der Umstieg auf ein anderes Smartphone ist über die App möglich, genauso wie die Mitnahme der Rufnummer. Sollte man als Nutzer*in mal Fragen haben, können diese per Chat geklärt werden. Die Fragen werden direkt von Service-Mitarbeiter*innen bearbeitet (allerdings nicht rund um die Uhr, sondern nur zu geschäftsüblichen Zeiten), aber immerhin nicht von Chatbots.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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