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Neues Energielabel kommt: Aus für A+++

Am 1. März 2021 wird ein neues Energielabel eingeführt, das für mehr Übersicht und Transparenz sorgen soll. Statt einer Skala von A+++ bis G umfasst das neue Label nur noch die Energieklassen A bis G. Verbraucher können effiziente Produkte so einfacher erkennen und nicht nur Energieverbrauch und -kosten, sondern vor allem die Treibhausgasemissionen  deutlich senken. 

Laut der Österreichischen Energieagentur, die das Projekt LABEL2020 in 16 EU-Ländern koordiniert, sei eine Einordnung in die Klassen mit Pluszeichen nämlich wenig sinnvoll. Je nach Produktgruppe sind die Skalen unterschiedlich, die Mehrheit der Produkte befindet sich zudem ohnehin schon in den besten 2 bis 3 Klassen. „Auch ist für Konsumenten der Unterschied zwischen A+, A++ und A+++ oft nicht klar“, sagt Bernd Schäppi von der Österreichischen Energieagentur gegenüber der futurezone. Schäppi verantwortet mit seinem Team die Informationsplattform www.label2020.at.

Hilfe bei der Kaufentscheidung

Beim neuen Energielabel wird neben einer übersichtlicheren Klassifizierung der Energieverbrauch des Produkts prominenter und im mittleren Bereich einheitlich dargestellt. „Auf dem alten Label wurde der durchschnittliche Verbrauch pro Jahr angezeigt. Der kann aber je nach Haushalt unterschiedlich ausfallen“, sagt Schäppi. Auf dem neuen Label würde hingegen der Energieverbrauch pro Nutzungszyklus oder Betriebsstunde dargestellt, wodurch der tatsächliche Verbrauch pro Haushalt nachvollziehbar wird. 

In den neuen Labels ist "A" die Bestnote, Varianten von "A+" sollen wegfallen.

Wirklich sparsam ist ein A-Label-Gerät allerdings erst dann, wenn es an Haushaltsgröße und die jeweiligen Bedürfnisse angepasst ist. Denn auch effiziente Geräte können einen hohen Energieverbrauch haben, etwa wenn sie sehr groß sind. „Es gibt immer größere Kühlschränke oder Fernsehgeräte mit höherer Auflösung“, sagt Schäppi. Wichtig sei demnach, eine Überdimensionierung zu vermeiden. So reicht etwa für einen Single-Haushalt in der Regel ein Kühlschrank mit rund 120 Liter Nutzinhalt. Bei größeren Haushalten können etwa 30 bis 40 Liter pro Person dazugerechnet werden. 

Bei Fernsehgeräten sei unter anderem wesentlich, die geeignete Bildschirmgröße abhängig vom persönlichen Sitzabstand zu wählen. Zusätzlich verfügen viele Modelle über diverse Energiesparfunktionen. Sitzt beispielsweise niemand vor dem TV-Gerät, versetzt ein Anwesenheitssensor es in einen Energiesparmodus. 

Preisunterschied

Preislich gebe es hinsichtlich der Anschaffungskosten bei Geräten zwischen den Klassen A und G keine einheitlichen Trends. „Aber effizienter heißt nicht immer teurer“, betont er. So könne es durchaus sein, dass ein Gerät, das hinsichtlich der Energieeffizienz 2 Klassen besser ist, nicht unbedingt mehr kostet als eines, das schlechter eingestuft ist. 
Auf Dauer lässt sich mit einem A-Label-Gerät jedenfalls viel Strom und Geld sparen.

Kommt in einem Haushalt mit 2 Kindern etwa eine Waschmaschine mit 9 Kilogramm Volumen zur Anwendung, wobei  dreimal die Woche gewaschen wird, dann ist das Gerät 150 Mal im Jahr in Betrieb. Während die Label-A-Waschmaschine pro Waschgang 49 kWh braucht, benötigt die Label-G-Waschmaschine doppelt so viel Strom. 

Datenbank

Ab voraussichtlich Anfang März wird außerdem ein QR-Code verfügbar gemacht, der direkt mit der Label-Datenbank der Europäischen Kommission verlinkt ist. So kann die Kaufentscheidung eines Gerätes  zusätzlich erleichtert werden. „Unsere Lösung wird so funktionieren, dass Verbraucher mit dem Smartphone mehrere QR-Codes einscannen und die Daten aus der EU-Datenbank miteinander vergleichen können“, sagt Schäppi. 

Die Einführung des neuen Labels wird je nach Produktgruppe schrittweise erfolgen. Ab März werden Haushaltskühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler, Fernseher und elektronische Displays damit versehen sein. Ab September 2021 auch Lichtquellen. Klima-, Heiz- und Warmwasserbereitungsgeräte erhalten das Label im Jahr 2022.

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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