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Product Placement

Österreichischer Plattenspieler wurde Filmstar

Auftragskiller Arthur Bishop nimmt eine Schallplatte aus dem Cover, wischt sie fein säuberlich mit einem Tuch ab, legt sie auf das Acryl-Teller, das von einem separaten Motor angetrieben wird, und lässt den Tonarm mit dem Ortofon Rondo Tonabnehmer präzise auf die Platte gleiten.  Im neuen Action-Thriller „The Mechanic“ (mit Jason Statham, Donald Sutherland und Ben Foster),  der Anfang April angelaufen ist, spielt der österreichische Plattenspieler "Pro-Ject RPM 9.2" eine Schlüsselrolle. „Vertriebsleute aus Korea haben mich vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass eines meiner Geräte im Film „The Mechanic“ zu sehen ist,“ erzählt Heinz Lichtenegger, Österreichs „Mister Sound“ und Produzent der Pro-Ject-Plattenspieler, mit denen er in den vergangenen Jahren zum Weltmarktführer avanciert ist; jährlich produziert er etwa 50.000 Stück von seinen verschiedenen Project-Modellen.

Im Thriller, der ein Remake des Films „Kalter Hauch“ mit Charles Bronson aus dem Jahr 1972 ist, geht es um zwei Auftragskiller, die anfangs befreundet sind, sich aber im Laufe der Handlung versuchen gegenseitig zu töten. „Mechanic“ werden die Auftragskiller genannt, weil sie penibel sind und mechanisch-präzise  wie ein Uhrwerk arbeiten.

Reiner Zufall
Lichtenegger hat sich gleich zum Kinostart des Films Anfang April den Thriller angesehen und hat den Kinosaal mit einem riesigen Grinser in seinem Gesicht verlassen. „Ich habe keinen Cent für Product Placement gezahlt“, versichert Lichtenegger, der sichtlich stolz ist, dass sein Top-Modell, der Pro-Ject  RPM 9.2,  im Film verwendet wird.  Logo ist, da auf Pro-Ject-Geräten keines angebracht ist, keines zu sehen, „aber einen Pro-Ject erkennt man ohnehin am Design.“  Er passe auch zu den anderen Film-Requisiten, etwa einem Jaguar e-Type, der so wie der Pro-Ject-Plattenspieler in Flammen aufgeht. Einen Image-Verlust – immerhin lösen der Plattenspieler und der angeschlossene Verstärker (sie wurden manipuliert) eine Explosion aus – fürchtet Lichtenegger nicht: „Das ist nicht nur eine gute Gratis-Werbung, sondern beweist, dass, wenn eine Schallplatte im Spiel ist, man an Pro-Ject nicht vorbeigehen kann.“

Lichtenegger hatte übrigens schon einmal Glück mit Product-Placement – bei einem Air-France-Werbe-Sujet ist vor einigen Jahren ein Flugzeug durch den Tonarm eines überdimensionalen Pro-Ject-Plattenspielers geflogen.

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