Polizei gibt Roboterhund nach Protesten zurück
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Der berühmt-berüchtigte Roboterhund Spot von BostonDynamics wird die Polizei in New York nicht mehr bei Einsätzen begleiten. Nach heftiger Kritik von Bürger*innen und Politiker*innen wurde ein Vertrag mit Boston Dynamics, der eigentlich bis Ende August laufen hätte sollen, mit 22. April beendet. Der Hund werde an die Firma zurückgegeben, da er zur Zielscheibe unberechtigter Angriffe geworden sei, teilte die New Yorker Polizei mit.
"Militarisierung" der Polizei
Bei der Präsentation des auf den Namen Digidog getauften Roboters sprach die Polizei noch davon, dass er Einsatzkräfte, aber auch die Bevölkerung im Ernstfall schützen und Opfer verhindern könne. In der Praxis wurde der Hund nach diversen Einsätzen in armen Vierteln der Stadt nun aber zum Synonym für einen dystopischen Überwachungsstaat, der mit Brutalität gegen Minderheiten vorgeht.
Der New Yorker Politiker Ben Kallos verurteilte den Einsatz des Roboterhundes. In einer Zeit, in der die Polizei eigentlich Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen solle, symbolisiere die Maschine genau das Gegenteil, nämlich die Militarisierung der Polizei. Im Büro des New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio zeigte man sich über das Ende des Projekts erfreut: "Es war gruselig, befremdlich und ein falsches Signal an alle New Yorker", erklärte ein Sprecher.
Boston Dynamics verteidigt Spot
Beim Roboterproduzenten Boston Dynamics wies man die Kritik zurück. Der Roboter sei nicht entwickelt worden, um als Waffe verwendet zu werden, jemanden zu verletzen oder Menschen bzw. Tiere einzuschüchtern. Spot sei im Vergleich zu bereits eingesetzten Robotern von Behörden - etwa um gefährliche Umgebungen zu inspizieren - kostengünstiger und flexibler. So hatte bisher auch die Polizei argumentiert. Genutzt hat das jedoch nichts, Spot muss zu seinem Besitzer Boston Dynamics zurück.
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