Seltene Erden werden hauptsächlich in China gefördert und raffiniert. 

Seltene Erden werden hauptsächlich in China gefördert und raffiniert. 

© REUTERS/David Becker

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Racheaktion von China könnte westliche Unternehmen hart treffen

Starke Magnete aus Metallen der Seltenen Erden stecken in Motoren von Elektroautos oder in Generatoren von Windrädern. Solche Metalle sind allerdings begrenzt und kommen nur in wenigen Ländern vor.

Auf den weltweit größten Reserven sitzt China. Die Volksrepublik erwägt nun allerdings, den Export der dazu notwendigen Technologien zu beschränken oder gar einzustellen, wie Nikkei Asia berichtet.

Seltene Erden als Druckmittel

Das Motiv hinter den Restriktionen ist klar: China versucht sich im Handelskonflikt um Halbleitertechnologien mit den USA einen Vorteil zu verschaffen. Denn die Volksrepublik befindet sich im Vergleich zu den Vereinigten Staaten bei fortschrittlichen Halbleitern derzeit im Rückstand. "[China] wird wahrscheinlich Seltene Erden als Druckmittel einsetzen, da Seltene Erden ein Schwachpunkt für Japan und die USA sind", so eine Quelle aus der Rohstoffindustrie zu den Beschränkungen.

Gleichzeitig kann der Schritt Chinas auch als Racheakt für vergangene US-Embargos im Zusammenhang mit Halbleitern gedeutet werden. Im Oktober hatte die amerikanische Regierung etwa ein Gesetz erlassen, das die Verwendung von US-Technologien in Halbleitern unter einer Strukturbreite von 16 Nanometern untersagte. Viele chinesische Fabriken wurden daraufhin nicht mehr beliefert.

Westen in der Abhängigkeit 

Bereits 2010 hatte China die Ausfuhr Seltener Erden nach Japan ausgesetzt, nachdem es zwischen den 2 Ländern zu Spannungen gekommen war. Japan ist auf die Produktion von Hochleistungsmagneten aus Seltenen Erden spezialisiert, die USA hingegen auf die Fertigung von Produkten, in denen diese Magnete verbaut sind.

Vor allem Washington hat sich seit dem Vorfall bemüht, eine eigene Lieferkette für die wertvollen Erze auf die Beine zu stellen. Zwar wurde und wird die Förderung von einigen Metallen - wie etwa Neodym oder Dysprosium - in den USA angetrieben. Die Raffinierung und Verarbeitung der Erze erfolgt allerdings weiterhin zu großen Teilen in China.

Eine finale Entscheidung seitens China gibt es bei den Seltenen Erden noch nicht. Nikkei Asia erwartet, dass die entsprechenden Änderungen noch 2023 in Kraft treten.

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