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Faltbare Samsung-Handys nach nur einem Tag kaputt

Das Samsung Galaxy Fold hat Supergau-Potenzial für den Elektronikkonzern. Denn noch vor dem weltweiten Marktstart verbreiten sich seit Mittwoch Bilder vom kaputten 2000-Euro-Smartphone im Netz. Redakteure von The Verge, CNBC, Bloomberg und anderen Techblogs hatten ein Gerät zum Testen bekommen. Nach ein bis zwei Tagen gaben diese aus unterschiedlichen Gründen komplett den Geist auf. CNBC etwa postete ein Video, in dem die zweite Display-Hälfte heftig flackert und schwarz ist.

 

Der Hügel im Bildschirm

Ebenfalls kein Glück mit seinem Samsung Galaxy Fold hatte The-Verge-Redakteur Dieter Bohn. Nach wenigen Stunden bemerkte er eine kleine Erhebung in der Mitte des Displays, wo sich dieses falten lässt. Der Journalist vermutet, dass ein Teil der Klappvorrichtung von innen auf das Display drückt. Nach nur einem Tag war auch dieses Gerät defekt und der Bildschirm blieb komplett schwarz.

Das Problem mit der Folie

Im Fall von Bloomberg und einem weiteren Techblog dürften die Journalisten zumindest nicht ganz unschuldig am Defekt des Samsung Galaxy Fold gewesen sein. Sie versuchten, die über dem Display angebrachte Folie zu entfernen, da sie sie für eine Schutzfolie hielten. Im Fall von Bloomberg-Redakteur Mark Gurman habe es so ausgesehen, dass die Folie in der oberen linken Ecke ein wenig lose war.

"Ich habe sie entfernt, ohne zu wissen, dass man das nicht darf (Kunden würden das auch nicht wissen)", tweetete Gurman. Auch sein Gerät war damit komplett zerstört. Dasselbe passierte auch YouTuber Marques Brownlee, der die Folie ebenfalls für eine normale Schutzfolie hielt. Auch sein Gerät war damit nach einem Tag unbrauchbar.

Samsung reagiert

Nach den Berichten hat Samsung die betroffenen Medien kontaktiert. Man werde die kaputten Geräte genau untersuchen, um herauszufinden, was das Problem verursacht habe. Gleichzeitig warnte Samsung davor, die spezielle Folie über dem Display zu entfernen. Das führe zu einem Defekt des Bildschirms. Man werde dies noch besser kommunizieren und sicherstellen, dass Kunden darüber in Kenntnis gesetzt werden. Die für den Verkauf vorgesehenen Geräte sollen eine gut sichtbare Warnung bekommen.

Während die Folie für einen Teil der Defekte verantwortlich war, unterstreichen CNBC und The Verge, dass in ihren Fällen das nicht der Auslöser gewesen sein könne. Sie hätten die Folie des faltbaren Smartphone nicht entfernt und die Geräte auch sonst vorsichtig behandelt. Der bekannte Technologie-Journalist Walt Mossberg brachte es ebenfalls auf Twitter auf den Punkt. "Drei verschiedene Entitäten eines 2000-Dollar-Produkts, die zu drei verschiedenen Testern geschickt werden, gehen innerhalb weniger Tage auf drei verschiedene Arten kaputt. Warum sollte man Vertrauen in so ein Produkt haben?"

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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