
Samsung schummelt bei der Kamera des Galaxy S20
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Bei der Präsentation der neuen Galaxy S-Reihe stand die Kameraausstattung der neuen Spitzengeräte im Mittelpunkt der gezeigten Neuerungen. Vor allem die neuen Zoom-Funktionen wurden mehrfach hervorgehoben. Nun stellt sich allerdings heraus, dass Samsung bei der Angabe der Zoom-Eigenschaften tief in die Trickkiste gegriffen hat.
Während das Samsung Galaxy S20 Ultra tatsächlich über einen optischen Zoom verfügt, hat der Hersteller auch beim S20 und bei S20+ über ein Telephoto-Kamera gesprochen. Blöd nur, dass diese beiden Geräte gar kein wirkliches Teleobjektiv mit optischen Zoom haben, wie Notebookcheck aufgefallen ist.

© Florian Christof
Telephoto vs. optischer Zoom
Schaut man sich die technischen Daten des S20 und des S20+ genauer an, fällt auf, dass der Bildwinkel der so genannten Telephoto-Kamera mit 76 Grad nicht viel weniger ausmacht, als beim Weitwinkel-Hauptobjektiv mit 79 Grad. Im Vergleich: Der Bildwinkel der Telephoto-Kamera mit optischem Zoom des S20 Ultra beträgt 24 Grad.

© Screenshot
Erwartungen geweckt
Es ist daher unmöglich, dass Samsung auf einen tatsächlichen optischen Zoom setzt. Vielmehr nutzt der Hersteller bei den Zoom-Funktionen des S20 und des S20+ das so genannte Cropping - also die digitale Vergrößerung. Dafür verwendet Samsung den hochauflösenden 64-MP-Bildsensor, was jedoch auch eine mehr oder weniger verlustfreie Vergrößerung im unteren Bereich ermöglichen kann.
Von einer optischen Vergrößerung hat Samsung tatsächlich nie gesprochen, allerdings von "dreifachem Hybrid-Zoom", "30-fachem Digitalzoom" und "Telephoto-Kameras". Bei solchen Bezeichnungen und Beschreibungen braucht man sich nicht wundern, wenn Nutzer sich einen echten optischen Zoom erwarten und sich am Ende veräppelt vorkommen.
Kommentare