Erstes Teardown des Tesla Cybertrucks verrät spannende Details
Seit dem Teslas Cybertruck erschienen ist, hat er sich zum YouTube-Star gemausert. Besonders lustig scheinen es Influencer*innen zu finden, dem Elektroauto Schaden zuzufügen.
Etliche Besitzer*innen haben den Cybertruck geschlagen, beschossen, ertränkt und angezündet. Das ging soweit, dass sogar einer der leitenden Cybertruck-Ingenieure gebeten hat, das Elektroauto in Ruhe zu lassen:
Terry Woychowski hat die Nachricht wohl nicht bekommen, die Finger vom Auto zu lassen. Er nimmt mit seinem Benchmarking-Unternehmen Caresoft den Cybertruck komplett auseinander – allerdings nicht destruktiv, sondern investigativ. Laut Autoline Network ist es das weltweit erste Teardown-Video des Tesla Cybertrucks:
Kein Boden
Dabei geht Terry auf spannende Details ein. Eines davon ist, dass der Cybertruck keinen Boden hat. Dieser ist in der Rahmenkonstruktion nicht vorgesehen, bzw. nicht nötig. Stattdessen dient der Akku gleichzeitig als Boden, ähnlich wie beim Model Y. Die Oberseite des Akkus wurde dazu extra dicker gebaut, um diesen Doppelzweck zu erfüllen. Terry zufolge war es relativ einfach, den Akku auszubauen, verglichen mit anderen Elektroautos.
Terry geht auf die Teile ein, die im Gigacasting-Verfahren gemacht wurden. Dabei werden Komponenten im Ganzen gefertigt, statt wie üblich aus mehreren Stücken zusammengeschweißt. Beim Teardown wurde entdeckt, dass auch die Struktur unter der Rückbank ein Gigacasting ist. Es wurde sandfarben beschichtet, um besser gegen Korrosion geschützt zu sein.
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Tür hat das falsche Scharnier
Terry machte auch unschöne Entdeckungen. Die Dichtungen der Türen sind ungleich und nicht korrekt eingebaut.
Bei einer Hintertür wurde ein falsches Scharnier verbaut. Dadurch geht die Tür nicht so weit auf, wie sie sollte. Laut Terry ist das nicht das, was man sich als Kund*in erwartet, wenn man ein 100.000 Dollar teures Auto kauft.
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Elektromotor für das Lenkrad
Spannend ist der Einblick auf das Steer-by-Wire-System des Cybertrucks. Die Lenkung ist nicht direkt mit der Achse verbunden. Stattdessen wird die Steuerung vom Lenkrad elektronisch übertragen.
Der Nachteil daran ist, dass die Fahrer*in kein Feedback haben, also etwa nicht die Vibration im Lenkrad spüren oder die Reibung zwischen Fahrbahn und Reifen. Deshalb hat der Cybertruck einen eigenen Elektromotor unter dem Lenkrad, der dieses Feedback künstlich reproduziert. Der ist ua. dafür zuständig, dass sich der Widerstand beim starken Einlenken erhöht, damit es sich mehr wie eine reguläre Lenkung anfühlt.
Caresoft wird den Cybertruck noch weiter zerlegen und bald weitere Videos davon veröffentlichen.
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