Opening day of Tesla Factory in Gruenheide
© EPA / CHRISTIAN MARQUARDT / POOL

Produkte

Mängel bei Tesla-Autos aus deutscher Gigafactory

Am 22. März eröffnete Teslas Gigafactory nahe Berlin. Um das zu feiern, wurden dort die ersten 30 Model Y „Made in Germany“ an die Kund*innen übergeben.

Diese und Besucher*innen der Veranstaltung freuten sich, dass die Model Y eine sehr hohe Qualität hatten. Jetzt haben weitere Kund*innen ihre Elektroautos aus der deutschen Gigafactory bekommen – und die sind weniger begeistert.

Einer davon ist der Twitter-User @eliursache. Am 31. März bekam er sein Model Y Performance. Fotos zeigen, dass Teile der Karosserie ungleich verlaufen. Die Kofferraumtür ist ebenfalls verzogen und steht an einer Seite zu weit hervor.

Ein Kunde berichtet auf Facebook von seinem Model Y Performance. Er hat zwar keine schlechten Spaltmaße entdeckt, dafür wurde das Auto unsachgemäß gereinigt. Überall im Lack sind Mikrokratzer, vermutlich weil nur schnell über das Model Y drübergewischt wurde – Sand und Steinchen in den Poliertüchern haben dann wie Schleifpapier auf den Lack gewirkt. Auch waren unschöne Schmierreste zu sehen.

Solche Probleme sind leider keine Seltenheit bei Tesla. Auch beim US-Start des Model 3 und Model Y gab es etliche Probleme. So klafften teils große Spalten zwischen den Türen, Sonnendächer waren undicht und durch Spalten konnte sich Wasser in den Stoßstangen sammeln.

Fertigung muss sich erst einspielen

Bei neuen Modellen oder neuen Fertigungsanlagen, wie eben die Gigafactory in Deutschland, dauert es immer eine Weile, bis die Anlagen korrekt kalibriert und die Mitarbeiter*innen eingearbeitet sind.

Noch hinzu kommt, dass mit 1. April das Quartal geendet hat. Tesla hat womöglich bei der Qualitätskontrolle geschlampt, um die Autos noch für das bestehende Quartal als „ausgeliefert“ verbuchen zu können. Anfang 2021 hat der Tesla-Chef Elon Musk davor gewarnt, Tesla-Autos zu kaufen, wenn gerade eine Produktionssteigerung in den Fabriken stattfindet oder wenn die Produktion noch nicht stabil ist.

Die ersten 30 Stück wurden stark überarbeitet

Wie kann sich aber die Qualität der Fertigung aus einer Fabrik innerhalb von 8 Tagen so drastisch verschlechtern? Diese Frage beantwortet teslamag.de. Bei der Eröffnungsfeier soll einer der 30 Tesla-Kunden so verwundert über die gute Qualität seines Model Y gewesen sein, dass er einen Mitarbeiter dazu befragt hat. Laut dem sei das nicht die zu erwartende Serienqualität. Die ersten 30 Modelle seien intensiv überarbeitet und ausgebessert worden, bevor sie bei der Eröffnungsfeier ausgestellt wurden.

Model Y aus deutscher Fertigung mit Kratzern und verzogenen Teilen dürften derzeit also eher die Regel als die Ausnahme sein. Kund*innen wird geraten, sich bei solchen Problemen direkt an Tesla zu wenden. Üblicherweise werden verzogene Karosserien dann nachgearbeitet.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare