Was der neue M1-Chip für MacBook-Nutzer bedeutet
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Apple hat am Dienstagabend neue zwei neue MacBooks und den Mac mini mit dem hauseigenen M1-Prozessor vorgestellt. Die Geräte sind ab sofort bestellbar und werden ab nächster Woche ausgeliefert. Doch was bringt der neue Prozessor den Nutzern? Lohnt es sich umzusteigen?
Das wichtigste Argument dafür: Der neue M1-Chip auf ARM-Basis macht Anwendungen schneller und der Akku hält länger. Apple macht dieses Versprechen freilich bei jeder neuen Produktpräsentation, aber dieses Mal soll die Veränderung „bahnbrechend“ sein.
Was im Prozessor drin ist
In dem Chip, der insgesamt acht Rechenkerne enthält, sind ein Hauptprozessor (CPU), ein Grafikprozessor (GPU), eine neurale Recheneinheit für Machine-Learning sowie eine sichere Enklave für Passwörter und Biometrie.
Vier High-Performace-Cores mit 12 Megabyte Level2-Cache sollen für die Spitzenleistungen sorgen. Vier weitere ARM-Prozessoren sind für stromsparende Tasks vorgesehen. Apple hat hier mehrere Chips auf ein einziges System reduziert, das auf einen gemeinsamen Arbeitsspeicher zugreifen kann.Die Architektur sorgt dafür, dass bei einem Performance-Peak - also dann, wann das Gerät am meisten gefordert ist, nur 25 Prozent des Stroms verbraucht werden.
Die Zahlen, die Apple selbst verspricht sehen Folgendermaßen aus: Die Rechenleistung des CPU soll bis zu 3,5 mal schneller sein als bisher, beim Grafikprozessor bis zu 6 mal schneller und die Akkuleistung soll bis zu 2 mal länger halten als bei vorherigen Mac-Generationen. Apple prognostiziert Laufzeiten mit bis zu 20 Stunden mit einer Akkuladung.
Grafik- und Video-Boost
Vor allem bei Grafik-, Video-, und Musikanwendungen soll dieser Fortschritt merkbar sein. Damit will Apple mit dem neuen Chip wieder auf die Anwender-Gruppe zielen, die dem Konzern mit seinen MacBooks lange treu geblieben war, aber vielleicht in letzter Zeit doch aus Preisgründen auf andere Laptop-Hersteller gesetzt hatte. Der M1 ermöglicht es Apple nämlich, den Preis der neuen MacBooks im Vergleich deutlich zu senken. Wenn es dann noch bessere Performance obendrauf gibt, könnte das für viele Grafiker, Social-Media-Menschen, Musik-Produzenten und Kreative wieder interessant genug werden, um zurück zu Apple zu wechseln.
Gaming
Doch auch für Gamer könnten die neuen MacBooks interessant werden. Bisher waren die MacBooks nicht unbedingt als Gaming-Hardware bekannt. Aber mit dem M1 soll auch diese Zielgruppe stärker ins Auge gefasst werden. Man soll mit dem Mac mini grafikintensive Videospiele wie „Shadow of the Tomb Raider“ mit bis zu viermal schnelleren Bildfrequenzen spielen können als bisher. Auch „Baldur’s Gate 3“ wurde von Apple als Beispiel dafür genannt, was mit dem M1-Prozessor besonders gut am Mac laufen sollte. Weitere Games, die bei der Präsentation gezeigt worden sind: "Beyond a Steel Sky" und "Subnautica: Below Zero".
Apps
Die letzte große Änderung, die der M1 für Nutzer mit sich bringt, betrifft Apps. Mit dem neuen Betriebssystem BigSur zielt Apple darauf ab, sich designmäßig an iOS anzulehnen - und es soll auch möglich werden, iPhone- und iPad-Apps auf den neuen MacBooks und dem Mac mini zu bedienen. Wer etwa Netflix lieber per App schaut als im Browser, oder auf seine Navigations-App auf iOS vertraut, der kann diese künftig auch am Mac nutzen - sofern die Entwickler dies zulassen. Doch welche Apps sind zum Start wirklich verfügbar? Das sind erst einmal alle Apple-eigenen Apps. Doch auch einige weitere bekannte Programme werden relativ rasch zur Verfügung stehen: Adobe Lightroom soll etwa in einem Monat zur Verfügung stehen und Photoshop mit Anfang 2021. Auch Versionen von DaVinci Resolve sowie Cinema 4D wurden bei der Präsentation vorangekündigt.
Schwierigkeiten beim Umstieg
So ein Umstieg auf eine andere Architektur ist allerdings eine Herausforderung. Apple hatte zuletzt vor 15 Jahren so einen Schritt gewagt und ist damals von PowerPCs auf Intel-Chips umgestiegen. Damit dies möglichst reibungslos funktioniert, wurde mit Rosetta 2 eine Emulationsebene eingebaut, über die auf den neuen MacBooks auch Programme aufgerufen werden können, die nicht für den neuen M1-Chip umgeschrieben wurden. Dieser Prozess rennt komplett im Hintergrund ab und Nutzer sollten davon gar nichts mitkriegen.
So eine Emulationsebene bedeutet aber normalerweise weniger Leistungsfähigkeit bei den Programmen - was genau hier zu erwarten ist, werden erst erste Praxistests zeigen. Hier muss man also abwarten, bis die ersten Geräte ausgeliefert wurden. Apple hat außerdem nicht klar kommuniziert, wie lange Rosetta 2 verfügbar sein wird. Wenn Hersteller von Programmen diese nicht an die neue Architektur anpassen, kann es theoretisch sein, dass diese Programme in ein paar Jahren nicht mehr am Mac funktionieren.
Zusammenfassung
Mac-Nutzer dürfen sich mit der Umstellung als vor allem darauf freuen, dass Anwendungen besser und schneller funktionieren, der Akku länger hält und sie auch iOS-Apps nutzen können. Eine merkbare Leistungssteigerung werden Nutzer aber vor allem mit nativen Programmen bemerken, die für den neuen M1-Chip optimiert worden sind.
Apple will nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Jahren den Umstieg auf hauseigene Chips schaffen. Somit dürften die drei nun angekündigten Modelle nur der Anfang sein und die iMacs des Herstellers bald folgen.
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